Sankt
Johann (Kt. Aargau, Bez. und Gem. Muri). 496 m. Kirche, auf einer Anhöhe 500 m s. der Station Muri der Linie Aarau-Lenzburg-Rotkreuz.
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Johann (Kt. Aargau, Bez. und Gem. Muri). 496 m. Kirche, auf einer Anhöhe 500 m s. der Station Muri der Linie Aarau-Lenzburg-Rotkreuz.
Johann (Kt. Schwyz, Bez. March, Gem. Altendorf).
505 m. Kirche, auf einer Molassehöhe 1 km sw. der Station Lachen der linksufrigen Zürichseebahn (Zürich-Wädenswil-Ziegelbrücke).
Enthält prachtvolle Altäre und diente der von den Zürchern 1350 zerstörten Burg Alt Rapperswil als Kapelle.
Filiale der Kirchgemeinde Altendorf und Wallfahrtsort.
Mit dem Dorf Altendorf durch eine Strasse verbunden.
Westl. der Kirche die Reste der einstigen Burg. Am N.-Hang der Anhöhe stehen Reben.
Johann (Alt) (Kt. St. Gallen, Bez. Ober Toggenburg). 897 m. Gem. und Pfarrdorf, im romantischen obern Thurthal zwischen der N.-Flanke der Churfirsten im S. und den Ausläufern des Säntisgebirges im N. gelegen. An der Poststrasse aus dem Toggenburg über Wildhaus ins Rheinthal; 18 km sö. der Station Ebnat-Kappel der Toggenburgerbahn und 20,5 km w. der Station Buchs der Linie Rorschach-Sargans-Chur. Postbureau, Telephon; Postwagen Ebnat-Buchs. Die Gemeinde umfasst eine Fläche von 5404 ha. Zusammen mit Burst, Ennetthur, Espel, Farb, Frühweid, Halden, Hinterberg, Horb, Kühboden, Nesselhalde, Rain, Sändli, Schwendi, Starkenbach, Stofel, Unterwasser und Vorderberg: 324 Häuser, 1504 Ew., wovon 893 Katholiken und 611 Reformierte;
Dorf: 18 Häuser, 99 Ew. Kathol. und reform. Kirchgemeinde mit je einer Pfarrkirche.
Land- und Alpwirtschaft, Viehzucht. Grosse Waldungen und Alpweiden. Bedeutender Jahrmarkt im November; zwei Viehmärkte. Klimatischer Kurort, der seit einigen Jahren stark besucht wird. Ausflugsziel für Bergtouren im Säntis (besonders Lütispitz) und in den Churfirsten. Die beiden Kirchen gehören zu den schönsten Gotteshäusern im Toggenburg. Um die Mitte des 12. Jahrhunderts wandelten die beiden in dieser damals noch nicht urbar gemachten Gegend
hausenden Einsiedler Milo und Türing ihre Klause in ein kleines Kloster um, zu dessen Schutzpatron sie Johannes den Täufer wählten und das von den Grafen von Montfort und von Kiburg, sowie von den Herzogen von Schwaben reichlich beschenkt wurde. Als erster Abt dieses Benediktinerklosters, das bald viele Rechte und grossen Landbesitz erwarb und dessen Kastvögte die Grafen von Toggenburg waren, wird 1152 Burkard genannt. Unter der tatkräftigen Leitung des Abtes Konrad von Bussnang, der als zweiter Gründer desselben bezeichnet wird, erhob sich das Kloster rasch wieder von einem zu Beginn des 13. Jahrhunderts eingetretenen Zerfall. 1474 ging die Kastvogtei an die Abtei St. Gallen über.
Zur Zeit der Reformation mussten Abt und Mönche das Kloster verlassen, das sie dann nach dem Kappeler Landfrieden 1534 wieder beziehen konnten, unter der Bedingung freilich, dass die Ansprüche der Reformierten auf rechtlichem Weg festgestellt werden sollten. Finanzielle Bedrängnisse und innere Zwistigkeiten veranlassten 1555 den Fürstabt Diethelm von St. Gallen, das Kloster Alt St. Johann mit der Abtei St. Gallen zu vereinigen. Die plötzlich ausgebrochene Pest von 1624 und der Klosterbrand von 1626 waren sodann dafür bestimmend, das Kloster unter dem Namen Neu St. Johann (s. diesen Art.) nach dem Sidwald zu verlegen.
Die vom Brand beschädigte Klosterkirche wurde indessen neu aufgebaut und ebenso ein Teil der einstigen Klostergebäude zu einem Pfarrhaus eingerichtet. Der Chor dieser 1870 restaurierten Pfarrkirche enthält wertvolle Altäre, und im Schiff sieht man Gemälde von Deschwanden und Vettiger, die Episoden aus dem Leben Johannes' des Täufers darstellen. Reformierte Pfarrei seit 1722 und reform. Pfarrkirche seit 1861. Heimat des Musikinstrumentenmachers Ulrich Ammann († 1842) und des Volksdichters Joachim Forrer.
Johann (Neu) (Kt. St. Gallen, Bez. Ober Toggenburg, Gem. Krummenau). 760 m. Ehemaliges Benediktinerkloster und Gruppe von 6 Häusern im obern Toggenburg, am rechten Ufer der Thur und an der Poststrasse Ebnat-Wildhaus-Buchs im Rheinthal; 7,3 km sö. der Station Ebnat-Kappel der Toggenburgerbahn und 12 km nw. Alt St. Johann. Postbureau, Telegraph, Telephon; Postwagen Ebnat-Buchs. 71 kathol. und reform. Ew. Kathol. Kirchgemeinde, die beiden politischen Gemeinden Nesslau und Krummenau umfassend.
Schöne Pfarrkirche, ehemals Kirche des 1805 aufgehobenen Klosters. Die Reformierten sind nach Krummenau eingepfarrt. In den Klostergebäuden sind heute das sog. Johanneum (ein interkonfessionelles Asyl für schwachsinnige Kinder), ein Altersasyl, eine katholische Schule und ein Schülerheim untergebracht. Eine mechanische Spinnerei und eine Bierbrauerei (deren Gebäude die Jahreszahl 1683 trägt). An der Lutern eine Säge. Käserei. In der Thur liegt eine schöne kleine Insel, die heute als Spielplatz für die Insassen des Johanneums benutzt wird.
Die 1874 restaurierte Pfarrkirche enthält neben dem Hauptaltar noch 6 weitere Altäre, prachtvoll geschnitzte Chorstühle und Kanzel, sowie schöne Sockel aus sog. Säntismarmor unter der Kanzel und am Hauptportal; ihre Grösse, mächtige Orgel, schönen Altäre und ausgezeichnete Akustik machen sie zu einem der schönsten Gotteshäuser der Ostschweiz überhaupt. Das Klostergebäude wurde zuerst seit 1817 von einer Baumwollen- und Seidenweberei benutzt, diente dann als Kaserne und wurde nach Aufhebung des Waffenplatzes Neu St. Johann in eine Aktienstickfabrik mit 28 Maschinen umgewandelt, während in den Nebengebäuden eine Käserei eingerichtet war.
Seither hat man dann die schon genannten gemeinnützigen Institute hierher verlegt. Bemerkenswert sind besonders die Präfektur mit dem stilvoll restaurierten Fürstensaal und einem prachtvoll aus Holz geschnitzten Erker. Neu St. Johann hat sich seiner schönen Lage und des milden Klimas wegen zu einem stark besuchten Luftkurort entwickelt. Das Kloster Neu St. Johann wurde vom Abt Bernhard von St. Gallen 1626-1629 erbaut, um die Mönche des 1624 von einer Epidemie heimgesuchten und 1626 abgebrannten Klosters Alt St. Johann aufzunehmen. Um die Mönche und ihre Schüler nützlich zu beschäftigen, liess Abt Pius von St. Gallen 1633 hier eine Buchdruckerei einrichten, die man dann sieben Jahre später nach St. Gallen verlegte. Das Kloster zählte 12 Mönche mit einem Propst und einem Verwalter. Die Klosterkirche wurde 1680 vollendet. Vergl. Rüdlinger, A., und H. Sulzberger, Toggenburger Chronik. Bütswil 1887; Hagmann J. J. Das Toggenburg. Lichtensteig 1877; Würth, G. Die Kurlandschaft Toggenburg. Lichtensteig 1905.