San
Gian
(Kt. Graubünden,
Bez. Maloja,
Kreis
Ober Engadin, Gem.
Celerina).
1729 m. Begräbniskirche, auf einer Anhöhe rechts über dem Inn und 500 m ö. Celerina.
Romanischer Bau aus dem späten Mittelalter.
Das W.-Portal, ein Werk des Meisters Wilhelm von Plurs, zeigt noch den Rundbogen mit romanischen Profilierungen und Gesimsen.
Das einschiffige Langhaus ist flach gedeckt und hat eine buntfarbig bemalte und einfach gegliederte Holzdecke, der viereckige Chor dagegen noch ein rippenloses rundbogiges Kreuzgewölbe, das von plumpen und schmucklosen Konsolen getragen wird.
Dieser Chor ist wahrscheinlich der Rest einer älteren Kirche.
Darauf deutet der nördl. anstossende Turm, der ebenfalls romanische Formen zeigt und mit dem Chor, nicht aber mit dem Langhaus, in regelmässigem Verbande steht.
Ein zweiter, kleinerer Turm an der NW.-Ecke des Schiffes muss ebenfalls früher erbaut worden sein, indem auch hier eine Verbindung zwischen den beiderseitigen Mauern fehlt.
San Gian
oder
San Gion = St. Johannes.
Vergl. Rahn, J. Rud. Geschichte der bildenden Künste in der Schweiz.
Zürich 1876.