Ricardo
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David, engl. Nationalökonom, geb. entstammte einer jüdischen, früher von Portugal [* 2] nach Holland, dann von da nach England eingewanderten Familie. Zum Christentum übergetreten, schwang er sich zu einem der ersten englischen Bankiers empor, ward 1819 ins Unterhaus gewählt und starb mit Hinterlassung eines sehr großen Vermögens. Seine wichtigsten Schriften sind: »On the influence of a low price of corn on the profits of stock« (Lond. 1815),
worin er die freie Korneinfuhr empfahl;
»On the funding system« (1820),
in welchem Werk er Steuererhöhung statt der Anleihen forderte;
»Principles of political economy and taxation« (das. 1812; deutsch von Baumstark, Leipz. 1837-38, 2 Bde.; 2. Aufl. 1877).
Seine Werke gab M'Culloch (Lond. 1846) gesammelt heraus. Ricardos
Name ist eng verknüpft mit derjenigen
Theorie der
Grundrente (s. d.), welche die Entstehung der letztern darauf zurückführt,
daß von verschiedenen vorhandenen Bodenqualitäten die bessern nicht ausreichten, um den
Bedarf zu decken, und deshalb der
Preis der
Bodenprodukte so hoch stehen müsse, daß die
Kosten für Bebauung des schlechtesten noch unentbehrlichen
Grundstücks gerade gedeckt würden. Seine
Briefe an
Malthus wurden von
Bonar herausgegeben (Lond. 1888). Ricardo
zu
Ehren führt der
Lehrstuhl der politischen
Ökonomie an der
Londoner
Universität den
Namen Ricardo.