Crécy
(spr. krehssi), 1) Flecken im franz. Departement Somme, Arrondissement Abbeville, an der Maye, mit großem Staatsforst und (1876) 1625 Einw. Geschichtlich berühmt ist Crécy durch die Schlacht zwischen den Engländern und Franzosen 25. Aug. 1346, die besonders für die Kriegsgeschichte von Wichtigkeit ist. Eduard III. war vor der französischen Übermacht (8000 Reiter und 60,000 Mann Fußvolk, darunter 6000 genuesische Bogenschützen) von Paris, bis wohin er vorgedrungen war, nach Norden zurückgewichen, um Flandern zu erreichen, wurde aber bei Crécy eingeholt und zur Schlacht gezwungen. Die Engländer, welche in einem Wald standen, zählten kaum 20,000 Mann. Neben dem König befehligte das zweite Treffen der 16jährige Prinz von Wales. Die Franzosen, unter König Philipp VI., Johann von Böhmen und seinem Sohn Karl, König Jakob II. von Mallorca u. a., griffen, auf einen neuen Sieg von Bouvines hoffend, die Engländer ungestüm, aber ordnungslos an; die durch Regen erschlafften Bogensehnen der Genuesen versagten jedoch den Dienst, und als Eduard auf die Fliehenden einzuhauen befahl, warfen sich dieselben auf die französische Kavallerie und erdolchten die Reiter, während den englischen Bogenschützen in dem dichten Haufen kein Pfeil verloren ging. Die nun entstehende Verwirrung zu benutzen, ging der Prinz von Wales selbst zum Angriff über. Die Franzosen vermochten dem Gewaltstoß des Feindes nicht zu widerstehen, die Reihen lösten sich, und es fielen 11 aus fürstlichen Häusern, darunter der blinde Johann von Böhmen und der Herzog von Lothringen, 1600 französische Ritter, 4000 Edelknappen und an 20,000 Gemeine. Die Engländer sollen nur einen Knappen (esquire), 3 Ritter und sehr wenige von niederm Rang verloren haben. Die Windmühle, bei welcher Eduard III. seine Befehle für die Schlacht ausgab, existiert noch. Eduard konnte nunmehr wagen, Calais zu belagern. -
2) (Crécy sur Serre) Flecken im franz. Departement Aisne, Arrondissement Laon, an der Nordbahn, mit (1876) 1949 Einw., berühmt durch zwei Synoden (849 und 853) gegen den Mönch Gottschalk und seine Lehre; ward 1369 von den Engländern, 1652 von den Spaniern zerstört.