Gottgetreu
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Rudolf Wilhelm, Architekt, geb. zu Swinemünde, besuchte in Bromberg das Gymnasium, machte dann in Berlin seine Studien und ging 1842 nach München, wo er die Akademie besuchte und Schüler von v. Voit war. Daneben widmete er sich auch dem Stahlstich und war hierin thätig für Voit, Gärtner, Klenze und namentlich für Ludwig Lange, deren beste Werke er in Stahl stach. 1846 legte er das bayrische Staatsexamen ab, gab um diese Zeit auch eine große Reihe von Radierungen heraus, insbesondere Darstellungen der bedeutendsten Grabdenkmäler des (alten) Friedhofs in München. 1852 fertigte er im Auftrag des Königs Maximilian II. eine größere Anzahl von Entwürfen für die Maximiliansstraße, infolge deren er Professor der Architektur an der technischen Hochschule wurde. Neben seiner Lehrthätigkeit an dieser Anstalt entfaltete er eine ausgedehnte praktische Thätigkeit. Von ihm sind die Pläne und Entwürfe für die 1878 vollendete zweite evangelische Stadtpfarrkirche in München.