Daimiō
(japan., «großer Name»),
diejenigen großen
Vasallen
Japans, deren
Lehen jährlich einen
Ernteertrag von wenigstens 10000 Koku
Reis (1 Koku = 180,39 l) lieferten. Sie bildeten zusammen mit den Samurai den Feudaladel
(Buke). Es gab an 270 solcher Daimio
, die nach der
Größe ihres
Besitzes in Kokushu (Landesherren, etwa 18 an der Zahl), Rioshu
(Gebietsherren, etwa 30) und Joshu (Schloßherren) zerfielen. Die Daimio
führten die
Verwaltung ihres Gebietes unter der Oberaufsicht
des Shoguns selbständig.
Sie mußten seit Anfang des 17. Jahrh. ein Jahr um das andere in
Tokio
[* 2] residieren und ihre Frauen und
Kinder dort lassen. Die
Daimio
hatten ferner
Truppen zu stellen, Wachdienst in
Tokio und andern wichtigen Punkten zu versehen u.s.w.
Sie konnten wegen geringerer
Vergehen oder auch aus rein polit.
Gründen versetzt und mit einer unbedeutenden Herrschaft belehnt
werden. Die meisten überließen die Regierungsgeschäfte ihren
Beamten, den Sanuerai. Nach dem
Sturze des Shogunats 1869 blieben
die Daimio
kurze Zeit
Statthalter ihrer frühern Clans und batten als solche den
Titel Chihanji. Nach der Beseitigung
dieser Clans im J. 1871 traten die meisten ins Privatleben; nur wenige sind beute im Dienste
[* 3] der Regierung. Seit 1869 ist
der
Titel Daimio
offiziell abgeschafft, und dieselben gehören seit dieser Zeit zu den Adligen, den Kazoku.