vorzugsweise für das englische Journal «The Graphic» und brachte auf mehrere
Ausstellungen seine meisterhaften Blätter, z. B.: Landung eines Rettungsboots, nach Gregory;
Karl,Genre- und Porträtmaler, geb. 1848 zu Wien, besuchte mehrere Jahre die dortige
Akademie und ging hierauf nach München, wo er sich bald als einer der talentvollsten Schüler der Malerschule von Wilh.
Diez bewies. Nachdem er unter dessen Leitung seine Ausbildung vollendet und mehrere beifällig aufgenommene Genrebilder
gebracht hatte, ging er für einige Jahre nach Italien und brachte von dort aus dem italienischen Volksleben
mehrere treffliche Genrebilder zurück, die ebenso sehr geschätzt werden wie seine Porträte.
Peter Dominicus, Bildhauer, geb. zu Mülheim an der Ruhr, bildetete (Anmerkung
des Editors: richtig: bildete) sich in Köln bei den Arbeiten für den Dom aus und schuf besonders für
diesen Bau eine Menge von Bildwerken in streng kirchlichem Stil: die vier Evangelisten und die vier großen Kirchenlehrer
(Sandstein) im
Querschiff des Doms, zahlreiche Figuren in Sandstein für das dritte Geschoß desselben und noch
vor kurzem die Statuen der Turmhalle, ebenso die Mutter Gottes für den Dom in Utrecht, den heil.
Mauritius (kolossal) als Bekrönung des Turms der Mauritiuskirche in Köln, das
Relief über dem
Portal der St. Kastorkirche
in Koblenz, sechs Statuen am
Portal der Marienkirche in Aachen, ein Hautrelief (Marmor) der drei Marien am
Grab des Herrn u. a.
Wilhelm, Porträtmaler, geb. 1830 zu Zürich,
bildete sich zunächst
im Städelschen Institut in Frankfurt, war dann Schüler von Berdellé in München und von Couture in Paris, verdankt aber
in Bezug auf seine künstlerische Ausbildung und Richtung mehr seinem Aufenthalten Rom.
Seine Porträte sind von sehr lebenswahrer
Auffassung und breiter, malerischer Behandlung. Er kopierte auch mehrere Bilder alter Meister für die
Schacksche Gallerie. 1869 erhielt er in München eine goldne Ehrenmedaille. F. lebt in München.
Joseph, Genremaler, geb. 1842 zu Steinhof in Niederösterreich, Schüler von
Ruben, talentvoller Kolorist, der
als Anhänger
Makarts und
Matejkos nur nach Eleganz des Kolorits und pikanten Farbeneffekten strebt.
Von
seinen Bildern sind zu erwähnen: Auf gefährlichen Wegen, das sehr an
Makarts Motiv aus dem «Sommernachtstraum» erinnert,
ebenso eine keck und effektvoll gemalte Lautenspielerin, ein betender Kardinal (in der Weise
Matejkos), ein Savoyarde mit
seinem Affen, von großer Virtuosität der
Technik, aber geringem künstlerischen Geschmack.
Alois, Genremaler, geb. 1845 zu
Wies im Pitzthal in Tirol, widmete sich erst nach Überwindung großer Schwierigkeiten
der Malerei. 1862 wurde er Schüler der Akademie in München, wo er anfangs
Schraudolph und Ramberg, später Karl v.
Piloty
zu Lehrern hatte und gegenständlich in die Fußstapfen
Defreggers trat. Den ersten Erfolg hatte 1872 durch
die Lebendigkeit der Darstellung sein Haspinger den Aufruhr predigend; noch größeres Aufsehen erregte 1873 die Rekrutenaushebung
in Tirol durch die scharfe Charakteristik der Personen und das harmonisch durchgeführte Kolorit. Nach der weniger gelungenen
Einsegnung des Brautbetts (1875) und der zwar etwas unglücklich komponierten, aber trefflich
charakterisierten verbotenen Tanzmusik that er auf der Berliner Ausstellung von 1877 wieder einen glücklichen
Wurf in: Hochwürden als Schiedsrichter, worin die Rauflust der Oberbayern vorzüglich geschildert und die ganze
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Situation in spannendster Weise ausgedrückt ist. Ebenso 1873 seine Nähmaschinenprobe und der 1879 ausgestellte Spinnunterricht.