Titel
Zwiebel
(Bolle, Gartenlauch, Hauszwiebel
, Knofler, Zigeller, gemeine Z.), Allium Cepa L., Aesculentun
Salisb.,
engl. Onion, frz. Oignon ordinaire, holl.
uije, ajuin, ital. cipolla, Unterart der sehr artenreichen Pflanzenfamilie Lauch, Allium L.,
engl. Garlic, frz. ail, holl.
prei, look, ital. porro), bekanntes Küchengewürz, welches von Gärtnern und Landwirten im
Feldgemüsebau im großen erzeugt und in den Handel gebracht wird. Man baut die Z. hauptsächlich in
Heldrungen, Artern, Zörbig, Lübbenau, Ulm, Arnstadt, Naumberg, Hannover, bei Darmstadt, in der Pfalz etc.
im großen und verkauft auf besonderen Zwiebel
märkten das Haupterzeugnis, im gewöhnlichen Wochenmarktsverkehr das ganze
Jahr hindurch. Am beliebtesten sind glattrunde, hellrote und gelbe Sorten, in verschiedner Größe, Perlzwiebeln
bis zu 1,5
kg schwer. Man baut die Z. durch Samen und durch Stecklinge. Der Samen bildet einen bedeutenden Handelsartikel.
Die Gattung Lauch liefert als Pflanzen für die Küche (es gibt über 263 Arten in der alten Welt im gemäßigten und warmen
Klima, am meisten in Südeuropa, dem Orient und in Zentralasien bis Tibet) die folgenden: A. Porrum.
1) Schlangenlauch, Rocumbolle ^[richtig: Rocambolle, Rocambole], A. Scerodoprasum ^[richtig: Scorodoprasum] L., ausdauernd, in ganz Europa und Japan wild, auch medizinisch verwendet, Gewürz und Gemüse.
2) Knoblauch, wild und kultiviert, A. sativum L., P. sativum Rchb.
3) Porrée, Aschlauch, Sommer- und Winterpflanze, A. Ampeloprasum L., A. Porrum L., in vielen Varietäten allgemein kultiviert, in Europa, Nordfrankreich und im Orient. B. Schoenoprassum:
1) Schnittlauch, A. Schoenoprassum L., ausdauernd, wild in Europa, Mittelasien, Nordamerika; in Gärten vielfach kultiviert,
Zwiebel-
und Blattgewürz.
2) Schalotte (Echelotte, Scharlotte), A. ascalonicum L., P. ascalonicum Rchb, im Orient, angebaut als
Gewürz und zur Zuspeise,
der kleinen, sehr milden, feinen Zwiebelchen
wegen.
3) Winterzwiebel
, Spalt-, spanische, walliser Z.; A. fistulosum L., ausdauernd, wild im Altai- und Balkangebiete,
in den Kirgisensteppen etc., in Deutschland und Österreich kultiviert; Zwiebeln
klein, gelbbräunlich,
Anbau weniger bedeutend als der von 4) Sommerzwiebel
(s. o.), Vaterland unbekannt. Die übrigen
Unterabteilungen und Arten der Gattung
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Lauch kommen nicht weiter in Betracht. - Im Deutschen Reich werden 1371,8 ha mit der eigentlichen Z. bebaut (ohne die Zucht
in Gärten); Ertrag 158500 m. Ztr. In Großgattern gaben 200 Morgen Z. 25200 Mk.
und 30 Morgen Porrée 11250 Mk. Reinertrag, in Schwerstadt 100 Morgen Z. 18000 Mk.;
in der Pfalz rechnet man vom ha bis 1500, anderwärts selbst bis 2400 Mk. Reinertrag.
Der Rohertrag ist durchschnittlich 1500-1800 Mk. Verkauft werden die Z. in Schnüren und Kränzen
zusammengebunden, auch nach Schock und Hundert zu wechselnden Preisen, je nach Jahrgang. Steckzwiebeln
kosten pro kg 1-1,80
Mk., Rocambolle 1,80 Mk., das Hundert 60 Pfg., gewöhnlicher
Knoblauch und Schalotten 1,50-2,40 Mk. pro kg. Samen von Porrée 6-15
Mk., von Zwiebeln
4-8 Mk, von Schalotten bis 12 Mk., Perlzwiebeln
in Essig 1/1 Glas zu 1,25 Mk. etc. -