Zumbusch
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Kaspar, Bildhauer, geb. zu Herzebrock (Regierungsbezirk Minden), zeigte schon früh Talent zur Plastik und ging 1848 nach München, wo sich dies Talent unter Halbigs Leitung bis 1853 bedeutend entwickelte. Als er für einen seiner Gönner die Flora Canovas kopiert und des Gönners Büste modelliert hatte, wurde er von diesem in den Stand gesetzt, nach Italien zu gehen, wo er sich besonders an Martin Wagner anschloß, dessen Umgang für ihn sehr förderlich wurde. Um 1860 begann er seine Thätigkeit in München, wo er sich zunächst bei den neuen Altären der Frauenkirche beteiligte und einige Jahre später bei der Konkurrenz für das Denkmal Friedrich Wilhelms IV. in Köln einen trefflichen, freilich nicht zur Ausführung gekommenen Entwurf einlieferte; dagegen hatte er bald nachher die Genugthuung, daß sein meisterhafter Entwurf für das Denkmal König Max' II. in München prämiiert und zur Ausführung bestimmt wurde.
Bevor diese geschah, begab er sich 1867 abermals nach Rom und Neapel, modellierte dort zahlreiche Statuetten und Büsten, namentlich für König Ludwig II. die Statuetten der Hauptpersonen aus den Wagnerschen Opern, schuf die Kolossalstatue des Grafen von Rumford auf dem Forum der Maximiliansstraße in München, das Denkmal der Freifrau von Frauenhofen und das des Prinzen von Preußen im Park des Schlosses Bellevue bei Berlin. Dann erfolgte die Ausführung des ersten seiner beiden bedeutendsten Werke: des Bronzedenkmals des Königs Max II. mit den den Sockel verzierenden Figuren: Friede, Aufklärung, Gerechtigkeit und Stärke (1875 enthüllt). Dazu kamen in den letzten ¶
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Jahren noch eine Statue des Professors Herz in Erlangen, ein Siegesdenkmal in Augsburg und das (1880 enthüllte) zweite große Meisterwerk: das Beethoven-Denkmal in Wien, wo die sitzende Gestalt des Gefeierten am Sockel mit Prometheus und einer Victoria nebst neun Kindergestalten geschmückt ist, welche die Hauptwerke Beethovens personifizieren. Infolge jenes Max-Denkmals wurde er 1873 als Professor an die Akademie in Wien berufen. Er ist Ritter des bayrischen Kronenordens.