Zulaut
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s. Vokalsteigerung. ^[= ein von Schleicher in der vergleichenden Grammatik verbreiteter Kunstausdruck für die Erscheinung ...]
Zulaut
3 Wörter, 28 Zeichen
Zulaut,
s. Vokalsteigerung. ^[= ein von Schleicher in der vergleichenden Grammatik verbreiteter Kunstausdruck für die Erscheinung ...]
ein von Schleicher in der vergleichenden Grammatik verbreiteter Kunstausdruck für die Erscheinung des indogerman. Vokalismus, die von den andern mit den ind. Ausdrücken Guna (s. d.) und Vriddhi oder als Zulaut bezeichnet wird. Er beruht auf der Vorstellung, daß jedem der früher allgemein angenommenen drei Urvokale a, i, u, auch Grundvokale genannt, ein a vorgesetzt werden könne, woraus a+a=ā, ai, au entstanden (erste Steigerung); wurde diesen Verbindungen noch einmal a vorgesetzt, so entstanden a+ā=ā, āi, āu (zweite Steigerung). In neuerer Zeit ist die vergleichende Grammatik von dieser Anschauung zurückgekommen, indem sie weit mehr Vokale als ursprünglich annimmt (neben a, i, u noch deren Längen, ferner e, ē; o, ō u.a.) und den Vokalwechsel (Ablaut) in den verschiedenen Ableitungen aus einer und derselben Wurzel [* 4] auf ursprüngliche Betonungsverschiedenheiten zurückführt. –
Vgl. de Saussure, Mémoire sur le système primitif des voyelles dans les langues indo-européennes (Lpz. 1879);
Brugmann, Grundriß der vergleichenden Grammatik, Bd. 1 (2. Aufl., Straßb. 1897).
(S. Ablaut.)