Zuidersee
(Zuydersee, spr. seuder-), der bedeutendste Busen der Nordsee an der holländ. Küste (s. Karte »Niederlande«), [* 2]
wird von den
Provinzen
Nordholland,
Utrecht,
[* 3]
Gelderland,
Overyssel und
Friesland begrenzt und von den im N.
vorliegenden
Inseln
Texel,
Vlieland,
Ter-Schelling und
Ameland von der
Nordsee getrennt und umfaßt 3139 qkm (57 QM.). In ihm liegen
die
Inseln
Wieringen, Schokland,
Urk und
Marken. Der Zuidersee
war früher ein geschlossener
See, bei den
Römern
Flevo, später Middelsee
genannt, dessen nordwestliches
Ufer zu Anfang des 13. Jahrh. von den
Wellen
[* 4] verschlungen wurde, wie man
aus der
Lage der
Inseln
Texel und
Vlieland und der
Sandbänke schließt, welche an seinem Eingang die
Schiffahrt sehr unsicher
machen.
Fischerei (künstliche

* 5
Fischerei.
Unter den in den Zuidersee
sich ergießenden
Flüssen ist die
Yssel der größte. Die vielen
Untiefen machen bei
Stürmen
die
Fahrt auf dem Zuidersee
sehr gefährlich. Der Eingang hat nur 3¼, der
Meerbusen selbst 1-8 m Tiefe. Die
Fischerei
[* 5] war früher
bedeutender als jetzt. Im
SW. steht der Zuidersee
durch den Pampus mit dem Y in
Verbindung, in welchen der Nordseekanal bei Schellingwoude
mittels
Schleusen mündet. Neuerlich ist von der
Regierung die Trockenlegung des südlichen Teils des Zuidersees
(südlich von der südlichsten Mündung der
Yssel über
Urk bis
Enkhuizen) projektiert und die dazu erforderliche
Summe aus 123,6
Mill.
Gulden veranschlagt worden.
Vgl. »Untersuchungen über die Abschließung und Trockenlegung der Zuidersee«
(hrsg.
von der Zuidersee
vereinigung,
Leiden
[* 6] 1887-88);
van Buuren, De plannen tot droogmaking der Zuiderzee (in der »Tydschrift der Aardrijkskundig Genootschap zu Amsterdam«, [* 7] 1889).