Gnippen (1563 m), bekannt durch den
Bergsturz vom 2. IX. 1806, vorbei zum
Wildspitz
(1583 m), Triangulationspunkt und zugleich höchster Punkt des Kantons;
von da läuft die Grenzlinie, dem
Kamme des
Rossberges
folgend, zum
Kaiserstock (1429 m), fällt dann ab zum südlichen Teil des Aegerithales, welches sie -
kaum 500 m vom
See entfernt - durchquert, um dann über die Höhen des
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Morgarten (1057 m) das sumpfige Aegeriried zu erreichen, von wo an sie dem kleinen Flüsschen Biber bis zur Gutschsäge folgt;
dann wendet sich die Grenzlinie nördlich, erreicht den Dreiländerstein (1191 m) auf der Hohen Rone, wo die Marchen von Zug,
Schwyz
und
Zürich
zusammentreffen. Die Marchlinie, zuerst westlich, dann nördlich bis zur Sihl hinab, wendet sich dann,
dem Flusslaufe folgend, westlich bis zur Sihlbrugg bei Hirzel, dann in ziemlich gerader Richtung westlich verlaufend bis in
die Nähe von Frauenthal, von wo ab die Lorze den Grenzfluss zwischen den Kantonen Zug
und Zürich
bildet. Von ihrer Einmündung in die Reuss an
scheidet diese bis in die Nähe des luz. Honau die Kantone Zug
und Aargau.
Von Honau an führt die Grenzmarche zuerst südlich, dann östlich,
wieder südlich und abermal östlich, zwischen Zug
und Luzern
bei Böschenrot an den Zugersee.
Auf diesem Gewässer sind die Grenzen wie folgt vereinbart: Von St. Adrian an in gerader Richtung gegen
das die Grenzen von Schwyz
und Luzern
markierende Tiefthal am Kiemen;
etwas mehr als 1 km von genanntem Punkte entfernt, wendet sich die
Grenzlinie in einem Bogen, welcher die Halbinsel Kiemen in einer Entfernung von 500 m umkreist, bis zu Punkt 286 der topog.
Karte, von wo aus eine Gerade von 1½ km Länge an das luz. Ufer bei Böschenrot führt. Südlich von Tiefthal bis St. Adrian
ist der Kanton Schwyz,
von Tiefthal bis Böschenrot - um den Kiemen herum - der Kanton Luzern
und auf dem östlich, nördlich und westlich der erwähnten
Linie liegenden Seegebiete der Kanton Zug
Eigentümer des Zugersees. Der im Gebiete des Kantons Zug
gelegene Teil des Sees
misst 26,30 km2, auf Schwyz
und Luzern
fallen 11,95
km2. Die natürlichen Grenzen des Kant. Zug
haben eine Länge: bei der Reuss 12,5 km,
bei der Sihl 9-10 km, bei der Biber 5 km, bei der Lorze 3 km und beim Rufibach 2,5 km.
Die Reussebene, die sich von Hünenberg bis zum Einfluss der Lorze in die Reuss erstreckt, ist über 6 km lang und durchschnittlich,
1-2 km breit, grossenteils fruchtbares Wies- und Acker- teilweise auch ertragreiches Streueland. Grössere Ebenen (etwa 4 km
lang und 1,5-3 km breit) sind die Zuger-Allmend und der Baarerboden; beide sehr fruchtbar und besonders
im nördlichen und mittlern Teil mit zahllosen Obstbäumen besetzt. Neben diesen grossen finden sich noch mehrere kleinere
Ebenen in der Thalgegend; im Berglande ist besonders zu erwähnen die ausgedehnte Ebene auf dem Zugerberge (Geissboden und Walchwilerallmend).
Von den Niederungen der Reuss (tiefst. Punkt 392 m) hebt sich das Gelände ostwärts und erscheint als
Hügelland (höchste Erhebungen in Cham-Hünenberg 493, in Steinhausen 524, in Baar 619 m, Baarburg 687 m). Die Hügelregion
weist auf: fruchtbare Wiesen, zahlreiche Obstbäume,
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mehr
Kanton Zug: Kloster Gubel bei Menzingen.
grosse, schöne Waldungen und stattliche Bauerngehöfte.
Das Bergland zerfällt in einen östlichen (höchste Erhebung: Hohe Rone 1235 m) und in einen südlichen Teil (mit Rossberg 1583 und
Kaiserstock 1428 m als höchste Punkte). Zwischen diesen beiden Höhenzügen liegt das einzige Thal des Kantons, das
windgeschützte Aegerithal mit dem den Charakter eines Alpsees tragenden Aegerisee. Durch die Einsattelung
an der Schornen (780 m) hängen die beiden Höhenzüge zusammen, während sie sich zwischen Allenwinden und Schönbrunn zur
Thalebene abdachen.
Bei Allenwinden ist der westliche Ausläufer des Höhenzuges, nämlich der Zugerberg in beinahe gerader Richtung von S. nach
N. Grösste Erhebungen: der Grossmattstollen (1169 m), Kleinstollen (1097 m), Hünggi (1043 m) und Hochwacht
(992 m), beide letztern vielbesuchte Aussichtspunkte. Der nö. Teil des Berglandes, zwischen dem Höhenzuge, der von Gubel
(912 m) gegen Hohe Rone sich hinzieht, und der Sihl gelegen, wird von Kuppen und sanft gerundeten Hügeln, zwischen denen kleinere
Ebenen und Thälchen liegen, gebildet.
Die letztgenannten Formationen verleihen der Gegend einen eigenartigen landschaftlichen Schmuck. Aehnlich wie beim Zugerberg,
ist die nördliche Abdachung des Höhenzuges (höchste
Punkte: Gottschalkenberg 1152, Mangeli 1127, Brusthöhe 1183, Knollen 1084 m)
zuerst steil abfallend; sie senkt sich dann langsam über Menzingen-Neuheim gegen die Sihl hinab. Von Steinhausen
(429 m) und mehr noch von Blickensdorf (449 m) an steigt das Gelände, bei letzterm Orte führt die Aberen (560 m), bereits
teilweise auf dem Gebiete des Kts. Zürich,
zur ersten südlichen Thalstufe des Albis.
Das Bergland weist weniger Fruchtbarkeit auf als die Thalgegend; es hat aber schöne Waldungen, Weiden,
besonders in der nördlichen Abdachung und an geschützten Lagen mit zahlreichen Obstbäumen bestandene Wiesengründe.
[A. Weber.]
Kanton Zug: Zug vom Blasenberg aus gesehen.
3. Orographie.
Der Kanton Zug
liegt vollständig in Voralpen und Mittelland. Sein höchster Punkt liegt an seiner Südgrenze, es ist der Gipfel des
Rossberges (1583 m); sein tiefster Punkt ist zugleich sein nördlichster, es ist der Zusammenfluss
von Reuss und Lorze (390 m). Dementsprechend nehmen die Erhebungen successive von Süden nach Norden ab. Sie ordnen sich in
der Hauptsache in zwei den Alpen parallele Züge. Der südliche und kürzere ist der bewaldete, breite Rücken des Rossbergs;
er verläuft vom Thal des Zugersees bis zum Thal des
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