Titel
Zürich.
[* 2]
1) In der histor. Rangordnung der 1., dem Flächeninhalt nach der 7. und der Einwohnerzahl nach der 2. Kanton [* 3] der Schweiz [* 4] (s. d. nebst Karte), grenzt im N. an das Großherzogtum Baden [* 5] und den Kanton Schaffhausen, im O. an Thurgau und St. Gallen, im S. an Schwyz und Zug, im W. an Aargau und hat eine Fläche von 1723,5 qkm.
Oberflächengestaltung. Der Boden erhebt sich von den Ufern des Rheins allmählich in südöstl. Richtung und wird von Höhenzügen durchzogen, die mit Ausnahme der von W. nach O. streichenden Jurakette der Lägern meist den Flußläufen parallel von SO. nach NW. gerichtet sind. Der Albis im W., der Hohe Rhonen im S., die Nagelfluhgebirge des Schnebelhorns (1295 m), des Hörnlis (1136 m), des Bachtels (1119 m) und des Allmanns (1083 m) im O. schließen sich an die Voralpen an; nach N. werden die Höhenzüge niedriger; das Land wird zur welligen Hochebene, aus welcher da und dort breite, meist bewaldete Sandsteinrücken (Pfannenstiel, Irchel u. s. w.) aufsteigen. Der ganze Kanton gehört zum Gebiet des Rheins, der die Grenze gegen das Großherzogtum Baden und den Kanton Schaffhausen bildet. Von SW. nach NO. folgen sich nacheinander die Flußgebiete der Reuß [* 6] als Grenzfluß gegen Aargau, des Züricher Sees und der Limmat mit der Sihl und der Reppisch, der Glatt mit dem Pfäffikersee, der Aa und des Greifensees, der Töß und der Thur.
Das Klima ist mild. Für die Stadt Zürich
(Sternwarte
[* 7] 470 m) beträgt das Jahresmittel 8,7° C., das Sommermittel 17,6°, das Wintermittel
-0,3°; für den Gipfel des
Ütliberges (874 m) sind die entsprechenden
Zahlen 6,4°, 14,4° und -1,7° C.
Bevölkerung. [* 8] Der Kanton hatte 1880: 317576, 1888: 337183 (161375 männl., 175808 weibl.) E., d. i. 195,5 E. auf 1 qkm und eine jährliche Zunahme von 0,56 Proz., darunter 293576 Evangelische, 39768 Katholiken, 1349 Israeliten und 2490 andere;
ferner 43745 bewohnte Häuser mit 17446 Haushaltungen in 200 Gemeinden. Im Kanton geboren waren 261538, in der übrigen Eidgenossenschaft 47817, im Auslande 27828;
Bürger ihrer Wohngemeinde waren 146922, einer andern Gemeinde des Kantons 103794, eines andern ¶
1042a ¶
1042b
• Strafsen, Plätze, öffentl. Gebäude u. s. w. Absonderuiigsgebäude, D 3. Ackerstr. A 1. 2. Akazienstr. D 5. Alfred-Escher-Platz.
A 5. 6. -------Str. A 6. Alpenquai. A. B ff. Alpenstr. A. B 5. Altkathpiische Kirche. B 4. Anatomie. D 3. Ankergasse.
C 4. Antiquitätsmuseiim. C 4. Arboretum. A. B 8. 6. Aubrigstr. A 4. 5. Augenklini C. D 3. Aufserßihl. A 3. 4. Ausstellungsstr.
A. B l, 2. Bäekerstr. A 3. Kadener Str. A 3. Bäder. A 4, 0 6. Hadweg. A 4. Bahnhofbrücke. B. C 3. Bahnhof Enge. A 5. Bahnhofplatz.
B 2. 3. Bahnhofstr. B 3. 4. 5. Bank in Zürich
.
B 4. Bärengasse. B 4. Baumaterialienprüfungsanstalt. C 2. Baumgarten
(Denkmal). B 2. Bauschänzli. B. C 5. Beatengasse. B 3. Beckenhofstr., Alte. B 1. —. Neue. B 1. Bederstr. A 5. Belierivestr.
C. D 6. Belvoirpark. A 6. Belvoirstr. A 6. Bezirksgericht. A 4, Bleicherbrücke, B 4. Bleicherweg. A 4. 5. Blindenanstalt.
C 3. Bod liierst r. A 5. Boothaus. B. C 4. Börse. B 5, Börsenstr. B 4. 5. Botanischer Garten. A 4. Brandschenkenstr.
A 4. 5. Breitingerstr. A 6. Brodgasse. D 5. 6. Brunngasse. C 3. Bürglistr. A 5. 6. Centralhof. B 4. Chemiegebäude.
C 2. Chemisches Laboratorium. C 3. Chorgasse. C 3. Claridenstr. B 4. 5. Culmnnnstr. C 1. 2. Dampfboothaltestelle.
B 6. Dampfbootstation. B 4, B 5, 15. C4, B. C 4. 5, C 5, C 6. Dainpfsehifflände. B 5, B. C 5( C6. De Candolle (Denkmal). A 4 (2).
Delphiugasse. D 5. Drahtschmidlisteg. B 1. 2. Drahtseilbahn. C 3. Dreikönigstr. A. B 5. . Dufourplatz.
C 5. Dufourstr. C. D 5. 6. Eisenbahiiötr. A 5. Eiseiigasse. D 6. Eisgasse. A 2. Elektrische
[* 11] Werke, Städtische.
AI. Eleouorenstr. D 4. Enge. A 6. —, Kirche zu. A 6. Englische [* 12] Kirche. B 3. Englischeviertelstr. D 4. Eseherbrunnen. B 3 (£). Evangelisches Seminar. B 1. Exerzierplatz. A 3. Fahrpost. B 3. Falkengasse. C 5 Färberstr. O. D 6, Feldeggstr., Mittlere. D 6. —, Untere. C. D 6. Fennergasse. D 6. Festgasse. D 6. Fierz^asse. A 1. Filteranlage. A. B 1. Fleischhalle. B 4. Florastr. C. D 6. Florhofgasse. C 3. 4. Fluntern. D 3. Forstschule. C 2. 3. Fortunagasse. B 3. Frankengasse. C 4. Französische Kirche. C 4. Frauenbäder. A. B 6, D. C 3, B. 04. Frauenklinik. D 2. Fraumünster. B 4. Frauinüusterstr. B 4. 5. Freieckstr. C ö. Freie Str. D 3. 4. Freigut. A 4. Freigutstr. A 4. 5. Freischützgasse. A 2. 3. Friedensgasse. A 4. Friedenskirche, Neue. C 3. Friedhof.
Alter, A 6, C 4. Froschgasse. C 3. 4. Gablerstr. A 6. Gallusstr. B 1. Garteiistr. A 4. S. Gasfabrik. A 1. Qasometerstr. A 1. Geigergasse. C 4. Geifsbergweg. C. D 1. Gemeindestr. D 4. Georgenstr. B 1. Gerechtigkeitsgasse. A 4. Gefsnerallee. A. B 2. 3. Gefsnerbrticke. A 3. Gefsnerdeukmal. A 4 (4), B 2. Gewerbehalle. B 3 (P). Gewerbeinuseum. A 4. Glämischstr. B 4. 5. Glasgasse" A 3. Oloriastr. D 3. Goethestr. 0 5. Gottfried-Keller-Str. C 5. Gotthardstr. A. B 5. Gräbligasse. C 3, Granatengasse. A L Gro/snitinster. C 4. Grofsmünsterplatz. C 4. Grütlistr. A 5. 6. Güterbahnhof. A 2. Hadlaub (Denkmal). B 2. Hadlaubstr. D L Hafen. B 6. Hafnerstr. A. B 2. Häldeliweg. D 3. Haldenbachstr. C. D 2. H allen str. C 5. Häringsgasse. C 3, Hauptbahnhof. B 2. 3. Hauptpost, Alte. B 4, —, .Neue. B 4" Hechtplatz. C 4. Heer (Denkmal). A 4 (J).
Heim (Denkmal). C 4. Heimplatz. C 4. Heimstr. C 4. Heinrichstr. A 1. Hinterberg. D 2. Hinterbergstr. D 2. Hintergasse. D 3. Hirschenfirraben. C 2. 3. 4. —, Oberer. C 4. Hochstr. D 2. Hochwachtstr. D 1. 2. Hohenbühlstr. D 5. Hohe Promenade. C 4. 5. Höhere Töchterschule. C 4 (10). Horuergasse. A. ß 3. Hottingerstr. C. D 4. Huttensteig. C 1. 2. Hutteustr. C. D l 2. Industriehalle. C ö. 6. In Gassen. B 4. Irisstr. D 4. Jakobsburg. D 1. Jolmiinesstr. A 1. Josephstr. A 1. 2. Kanonen gasse. A 2. 3. Kantonalbank. B 4. Kantonsbibliothek. C 3 {*). Kantonsschule. C D 4. Kantonsspital. C. L 3. Kappeier Gasse. B 4. — Hof. B 4. Kaserne. A 3. Kasernenstr. A 3. Katholisches Vereinshaus. D 4. Kaufhaus. B 4. Kinkelstr. B 1. Kirchen weg. D 6. Kirchgasse. C 4. Klausstr. C. D 6. Klingenstr. A 1. 2. Klosbachstr. D 5. Konradstr. A. B 1. 2. Kornhaus. A 1. Kreditanstalt. B 4. Kveuzbühlstr. C. D 5. Kreuzplatz. D 5. Kreuzstock. C 1. Kreuzstr. C. D 5. 6. Kronemtr. A. K 1. Künstlergut. C 3 Kuttelgasse. B 3. Lagergasse. A 2. 3. Lagerstr. A 2. 3. Laudesmuseum. B 2. Landwirtachaftsschule. C 2. 3. Langstr. A l- 2. Laurenzstr. B 1. Lavaterstr. A 5. 6. Leonhardgasse. C 2. 3. Letten steg. A 1. Leuengasse. C 4. Lichtwerke. B 3. Limmat. A. B 1. 2. Liminatplatz. A 1. Limmatquai. B. C 3. Limmatstr. A. B 1. 2. Lindenhof. B 3. Liuth-Escher-Gasse. B 3. --------Platz. B 3 (/). --------Schule. B 3 (11). Loge. B 3. Löwenplatz. B 3. Löweustr. A. B 3. Mädchenschule. C 3. Magazingasse. A 2. Mainaustr. C. D 6. Mänuerbäder. B 6t B. C 5. Marienkirche. C 2. Marktbrücke. B 4. Marktgasse. C 4. Maschinellwerkstätten. A 2. MateriÄlverwaltung, Städtische.
B2. Mattengnsse. A 1. Matten steg. B 2. Merkurplatz. D 5. Merkurstr. D 4. —, Untere. D 5. Methodistenkirche. C. D 4. Militärbrücke. A 3. Militärstr. A 2. 3. Miiiervastr. D 4. ö. Mühlebachstr. C. D 5. 6. Mühlegasse. C 3. Miihlesteg, Oberer. B. C 3. —, Unterer. B. C 3. Müllerstr. A 3. Münsterbrücke. B. C 4. Münstergasse. C 4. Münsterhof. B 4. Münzplatz. B 4. Museumstr. B 2. Musikschule. C 4. Mythenquai. A 6. 3Iythenstr. A 5. Nägeli (Denkmal). C 5. Nägelistr. D 3. Nelkenstr. C 2. Neptunstr. D 4. 5. Neugasse. A 1. 2. Neumarkt. C 3. 4. Niederdorfstr. C 2. 3. Niklausstr. B 1. Nordstr. B 1. Oberdorfstr. C 4. Obergericht. C 4. Obers traf s. D 1. —. Kirche zu. C 1. Obmannamt. C 4. ütenbachstr. B 3. Ottenweg. D ö. Palmgasse. A 4. Panorama. C 6. Paradeplatz. B 4. Farkringstr. A 5. Patholog.
Institut. D 3. Pelikanstr. A. B 4. Pestalozzistr. D 3. 4. Peterstr. B 4. Pfalzcasse. B 3. 4. Physikgebäude. D 2. Physikstr.
D 2. 3. Physiolog. Institut. C. D 3, Platteustr. O. D 3. 4. Platzproineuade. B 2. Poliklinik. C. D 3. Polytechnikum.
C 3. Polytechnikumstr. C 3. Post. A öf B 3( D 4. Predigergasse. C 3. Predigerkirche. C 3. Predigerplatz. C 3. Proinenadenga^se.
C. D 4. Quaibrücke. B. (' 5. Rämistr. C. D 3. 4. Rathaus. B 4. Rathausquai. C 4. Reitanstalt. A 3. Reitergasse. A 3. Reitschule,
A 3. Rennweg. B 3. 4. Reservoir. D 2, D 3. Rigistr. D 1. Rimlennarkt. C 4. Ringstr. D 2. 3. Rohniaterialienbahnhof.
A. 2. Römergasse. C 4. Rosenbergstr. B. C 2. Rosenpasse. C 3. Rosenweg. D 5. 6. Rückgasse. D 6. Rüden. C 4. Sägestr.
A 3. 4. Salzmagazin. A 1. Sankt-Anna-Gasse. B 3. 4. --------Kirche. A. B ?. 4, — - Jakob-Str. A 3. —
• Leonhard-Bürgerasyl. C 2. 3. --------Str. C 2. ----Peter. B 4. Schanzengasse. C. D 4. 5. Schanzengrabeu. A. B 4. 5. Schienhutgasse.
C 3. Schipfe. B 3. Schlachthaus. B 2. Scbloaaergasse. C 4. SchlÜ88elgasse. B 4. Schnielzbergstr.
D 2. Schönberggasse. C 3. Schöuleinstr. D 3. Schule. A 1. 2. Schulhaus. A 4. — Enge. A 6. — Oberstrais. C 1. —
Riesbach. I) 6. — Uuterstrafs. C 2. Schulhausstr. A 6. Schützengasse. B 3. Schweizergasse. B 3. Schwesternhaus.
D 3. Seeburg. D 6. Seefeldquai. C 6. Seefeldstr. C. D 5. 6. Seehofstr. C 5. Seestr. A 5. 6. Seewartstr.
A 6. Seidengasae. B 3. Seilergraben. C 3. Selnau. A 4. Seluaubahnhof. A 4. Selnaubrücke. A 4. Selnaustr, A 3. 4. Semperateig.
U 3. Sihlatntstr. A 4. Sihlbrücke. A 3. Sihlfiufs. A. B 2. 3. Sihlquai. A. B 1. Sihlstr. A.
B 3. 4. Sommertheater zum Pfauen. C. D 4. Sonneggstr. C 1. 2. Soimeuplatz. C 4" Sonneuquai. C 4. 5. Spiegelgasse. C 4. Spitalpasse.
C 3. Stadelhofer Anlagen. C 5. — Str. C 5. Stadtbibliothek. C 4 (7). Stadthaus. B 4. Stadthausanlagen.
B 4. 5. Btadthausplatz. B 5. Stadthausquai. B 4. 5. Stampfenbachstr. B. C 2. Stapferstr. C 1. Station Stadelhofen. C 5. Bteiuwiesgasse.
l* 4. Steiiiwiesplatz. D 4. Steinwiesstr. D 4. Sternenstr. A 6. Sternwarte. D 2. Sternwartestr. C. D 2. 3. Stockerstr.
A. B 4. 5. Storchengasse. B 4. Strafanstalt. B 3. Stüssihofstatt. C 3. 4. Synagoge. A. B 3. Tannengasse.
C 3. Taubstummenanstalt. C 3. Tellstr. A 2. Thalacker. A. B 4. Thal
[* 13] ackerplatz. A. B 4. Thalgasse. A. B 4. 5. Theater.
C ö. Tierarzneischule. A 4. Tödistr. A 4. 5. Tonhalle, Alte. C ö. —, Neue. B 5. Tonhalleplatz.
C ö. Tonhallestr. C 5. Trittligasse. C 4. Tunnelstr. A 5. Turnhalle. C 4. Turnplatz. C. D 4 Turnplatzgasse. C. D 4. Ulmbergstr.
A ö. Universität. C 3. Universitätsstr. C 1. 2. Unterstraf s. C 2. Urbanstr. C 5. Usteristr. B 3. Ütlibergbahnhof.
A 4. Utoquai. C 5. 6. Venedigstr. A ö. Viehmarkt. B. C 2. Villa Rieter. A 6. Villen quartier, A 5. Vogelsangstr.
C. I) 1. 2. «Wagnergasse. 1) ö. Waisenhaus. B 3. Walchegasse.
B. C 2. Waldmannstr. C 4. Wasserkirche. C 4 (7). Wasserwerke, Alte. B C 3. —, Städtische. A 1. Wasserwerkskanal. A.
B 1. Wasserwerkstr. A. B 1. Weinbergstr. B. C 1. 2. Weiubergweg. C 2. Wemplatz. B 4. Weite Gasse. C 4. Werdstr. A 3. 4. Werkgasse.
C. D 6. Weyerstr. C. D 5. Wieseustr. D 6. Winkelriedstr. C. D 1. Wohlebgasse. B 4. Wolfbachweg. D 4. ^^^ Zähringerplatz.
C 3. Zähringerstr. C 3. Zäune, Obere. C 4. —, Untere. O 4. Zeltweg. C. D 4. 5. Zeughaus. A 2. 3. Zeugh.'iusstr.
A 3. Zimmergasse. D 5. Zollamt. B 2. Zollbrücke. B 2. Zollikerstr. D 5. 6. Zollinger (Denkmal). A 4 (5). Zollstr. A.
B 2. Zürich
bergstr. D 3. Zwingli (Denkmal). B. C 4. Zwingliplatz. C 4.
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Kantons 52484, Ausländer 33983. Der Muttersprache nach waren 331697 Deutsche, [* 15] 1965 Franzosen, 2063 Italiener, 217 Romanen und 1241 andere. Die Zahl der Geburten (einschließlich Totgeburten) betrug 1894: 10569, der Eheschließungen 3483, der Sterbefälle 7109. Der Kanton zerfällt in 11 Bezirke:
Bezirke | Einwohner | Evangelische | Katholiken | Israeliten | Andere |
---|---|---|---|---|---|
Affoltern | 12539 | 11529 | 970 | 2 | 38 |
Andelfingen | 16793 | 15552 | 1122 | 3 | 116 |
Bülach | 20962 | 20173 | 583 | 34 | 172 |
Dielsdorf | 13538 | 12941 | 539 | 6 | 52 |
Hinwil | 31862 | 28614 | 3053 | - | 195 |
Horgen | 30850 | 27311 | 3450 | 5 | 84 |
Meilen | 19159 | 18016 | 1050 | 4 | 89 |
Pfäffikon | 17386 | 16933 | 438 | 1 | 14 |
Uster | 17592 | 16631 | 918 | 2 | 41 |
Winterthur | 45349 | 40489 | 4612 | 68 | 180 |
Zürich |
111153 | 85387 | 23033 | 1224 | 1509 |
Erwerbszweige. Von der Fläche sind 1607,2 qkm, d. i. 93,26 Proz., produktives Land: 492,3 qkm Waldungen, 52,8 Weinland, 1062,1 Acker-, Garten-, Wiesen- und Weideland. Von dem unproduktiven Lande sind 75,7 qkm Seen, 12,4 Städte und Dörfer, 13,6 Flüsse [* 16] und Bäche. Bedeutend sind Landbau und Viehzucht, [* 17] welche etwa 30 Proz. der Bevölkerung beschäftigen. Der Boden ist nicht besonders fruchtbar, aber gut angebaut. Der Landbau deckt den Getreidebedarf des stark bevölkerten Landes kaum zur Hälfte.
Das meiste Getreide [* 18] liefert die Hochebene, wie auch das meiste Obst. Wein wird vorzüglich im Weinland (Thur- und unteres Tößgebiet) und am See gebaut; die geschätztesten Sorten wachsen im Weinland bei Winterthur, bei Neftenbach am Irchel und bei der alten, 1862 aufgehobenen Benediktinerabtei Rheinau am Rhein. Die Viehzucht, meist mit dem Landbau verbunden, ist am See, im Reußgebiet und im Oberland (an der Grenze Sankt [* 19] Gallens) am stärksten. Bei der Zählung vom besah der Kanton 8440 Pferde, [* 20] 102296 Stück Rindvieh, 30330 Schweine, [* 21] 1002 Schafe, [* 22] 16788 Ziegen und 23415 Bienenstöcke. Auf dem Züricher See wird Fischerei [* 23] getrieben. Die Steinbrüche liefern Kalk-, Sand- und Tuffsteine. Der Abbau der Pechkohlen von Käpfnach bei Horgen und der Schieferkohlen von Wetzikon und Dürnten geht zurück; viel Torf liefern die Gebiete der Reppisch und der Glatt.
Die Industrie ernährt 49,5 Proz. der Bevölkerung. Hauptzweige sind die Verarbeitung von Baumwolle
[* 24] und Seide.
[* 25] Die Baumwollindustrie
(Spinnerei, Weberei,
[* 26] Druckerei, Färberei) hat ihre Hauptsitze zu Uster und im Tößthal. Die Seidenindustrie, teilweise
noch Hausindustrie mit Landbau verbunden, liefert hauptsächlich Kleiderstoffe und hat ihren Wohnsitz am See, besonders in
Zürich.
Außerdem sind zu erwähnen die Maschinenfabriken und Gießereien von Zürich
, Winterthur und Wald, die Papierfabrikation,
[* 27] Strohflechterei,
Stickerei, Fayencefabrikation und Gerberei. - Handel und Verkehr ernähren 15,2 Proz. der Bevölkerung.
Zur Einfuhr gelangen hauptsächlich Getreide, Schlachtvieh, Kolonialwaren und Rohstoffe für die Industrie,
zur Ausfuhr Baumwoll- und Seidenwaren, Maschinen, Papier, Leder, Wein und Obst. Der Exporthandel sucht sein Absatzgebiet meist
in überseeischen Ländern,
namentlich in Nordamerika
[* 28] und Ostindien.
[* 29] Die wichtigsten Orte sind, außer der Hauptstadt Zürich
, Winterthur,
Wädensweil, Richterswil und Horgen am See, Uster an der Aa, Wald und Wetzikon.
Verfassung und Verwaltung. Die Verfassung ist demokratisch mit obligatorischem Referendum und Initiative; der Kantonsrat, je 1 Mitglied auf 1500 Schweizer Bürger, ist gesetzgebende, der Regierungsrat, 7 Mitglieder, vollziehende Behörde. In administrativer Hinsicht zerfällt der Kanton in 11 nach ihren Hauptorten benannte Bezirke (s. obige Tabelle). Jede Gemeinde besitzt einen Gemeinderat und einen Friedensrichter; jeder Bezirk ein Bezirksgericht. Kriminalfälle unterliegen dem Schwurgericht.
Letzte Instanz ist das Obergericht (9 Mitglieder). Für Handelsprozesse besteht ein besonderes Handelsgericht. Nach der Staatsrechnung von 1894 betrugen die Einnahmen 13,85, die Ausgaben 14,367, das Staatsvermögen 31,958, die Staatsschulden 34,625 Mill. Frs. Die Landeskirche ist die reformierte; sie steht unter der Synode (1 Mitglied auf 2000 reform. Schweizer E.) und dem Kirchenrat; die Verbindung der 4 kath. Gemeinden mit dem Bistum Chur [* 30] wurde 1875 durch Beschluß des Kantonsrats aufgehoben, ohne daß seither eine förmliche Neuregelung der Verhältnisse erfolgt wäre.
Der Unterricht ist in den Volksschulen (Primär- und Sekundärschulen) obligatorisch und unentgeltlich.
Von Lehranstalten bestehen, außer denen in Zürich
(s. unten S. 1042 b), ein Technikum, Gymnasium, eine Industrie- und höhere Mädchenschule
in Winterthur, ein Seminar für Lehrer und Lehrerinnen in Küsnacht, eine interkantonale Obst-, Wein- und Gartenbauschule in
Wädensweil u. a. Der Kanton bildet mit Schasffhausen den Stammbezirk
der 6. Division. Das Wappen ist ein von Silber und Blau schräg geteilter Schild.
[* 31]
^[Abb]
2) Hauptstadt des Kantons Zürich
, in 411 m Höhe (Münsterbrücke), am nördl.
Ende des Züricher Sees, im Thale zwischen Ütliberg und Zürichberg, an beiden Ufern der demselben hier entströmenden Limmat,
welche die Stadt in zwei Teile, rechts die Große, links die Kleine Stadt, scheidet und durch sieben Brücken
[* 32] überbrückt ist, von denen die 165 m lange Quaibrücke, 1882-83 erbaut, und die Münsterbrücke mit vier Bogen
[* 33] die bedeutendsten
sind. Westlich von der kleinen Stadt fließt die Sihl, die nördlich vom Bahnhof in die Limmat mündet,
und über die sieben Brücken führen. (Hierzu ein Stadtplan mit Straßenverzeichnis.)
[* 14] ^[Abb]
Bevölkerung. Die Stadt hatte 1860: 19758, 1870: 20780, 1880: 24453, 1888: 28225 E., einschließlich der neun Ausgemeinden Enge (5123 E.), Wiedikon (4671), Außersihl (19916), Unterstraß (4178), Oberstraß (4278), Fluntern (3580), Hottingen (6986), Hirslanden (3650) und Riesbach (10620) 91227 E., darunter 67609 Evangelische, 19926 Katholiken, 1221 Israeliten und 1332 andere. Der Muttersprache nach waren 470 Franzosen, 202 Italiener und 50 Romanen. Eine Zählung vom ergab für Zürich und die 1893 nebst den angrenzenden Gemeinden Wollishofen (2698) und Wipkingen (3432) einverleibten neun Ausgemeinden 121057 (60051 männl., 61006 weibl.) E. Die Zahl der Geburten (einschließlich der Totgeburten) betrug 1894: 3949, der Eheschließungen 1302, der Sterbefälle 2217.
Plätze und Denkmäler. Die innere alte Stadt, zu beiden Seiten der Limmat gelegen, hat viele enge, oft steile Gassen mit hohen finstern ¶
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Häusern; die neuen Stadtviertel dagegen breite Straßen mit palastartigen Gebäuden; der schönste Stadtteil ist die Bahnhofstraße, die vom Bahnhof zum See führt. Auf dem Bahnhofsplatz erhebt sich das 1889 errichtete Brunnendenkmal des Staatsmanns Alfred Escher (s. d.), Bronzestandbild nach Kißlings Modell auf Granitsockel;
an der Wasserkirche auf Syenitsockel das von H. Natter modellierte Bronzestandbild Zwinglis, der von 1519 bis zu seinem Tode 1531 am Großmünster Pfarrer war;
an der Hohen Promenade eine Büste des Liederkomponisten Hans Georg Nägeli;
auf der Platzpromenade nördlich vom Bahnhof das Standbild des Minnesingers Johann Hadlaub, Denkmal des Idyllendichters Geßner und die Bronzebüste des Komponisten Baumgartner;
im Botanischen Garten [* 35] Marmorbüsten des Botanikers Heinr. Zollinger, des Naturforschers Oswald Heer sowie die Bronzebüste von A. P. De Candolle und Konr. Geßner.
Die Errichtung eines Bronzestandbilds für Pestalozzi wird geplant.
Kirchen und weltliche Gebäude. Das Großmünster, eine roman. Pfeilerbasilika (11. bis 13. Jahrh.), mit neuen Glasfenstern, zwei got. Türmen (helmartiger Aufsatz mit vergoldeten Kreuzblumen von 1779) und einem roman., 1851 erneuerten Kreuzgang (13. Jahrh.);
das Fraumünster im 12. Jahrh. im roman. Stil begonnen, im 13. und 14. gotisch ausgebaut;
die St. Peterskirche, an der Lavater 23 Jahre Pfarrer war;
die spätgot. Wasserkirche mit der reichen Stadtbibliothek (130000 Bände, darunter zahlreiche Inkunabeln, und über 5000 Handschriften, darunter wertvolle Briefe);
die spätgot. Augustinerkirche, jetzt von den Altkatholiken benutzt, mit Bildern von Deschwanden;
das Rathaus, 1694-98 im deutschen Renaissancestil erbaut, mit Marmorbüste Gottfr. Kellers von R. Kißling, das Zunfthaus zur Meise, ein reicher Barockbau von 1750, das Helmhaus (14. Jahrh.) mit dem Antiquarischen Museum (Pfahlbaufunde aus dem Kanton Zürich);
der Rüden im Renaissancestil, mit der schweiz. Schulausstellung und dem Pestalozzistübchen;
die Linth-Escherschule, der Kappeler Hof, [* 36] Centralhof, die alte Post, Kreditanstalt, Kantonalbank und Börse mit amtlichem Verkehrsbureau, sämtlich an der Bahnhofstraße;
am Stadthausquai die neue Post und am Alpenquai die neue Tonhalle (von Fellner und Helmer in Wien, [* 37] 1895);
auf dem die Stadt überragenden Plateau über dem rechten Ufer die großartigen Gebäude des Eidgenössischen Polytechnikums, nach Gottfried Sempers Plänen 1861-64 erbaut, mit Sgraffitodekoration an der Nordseite, Büsten im Innern und den Sammlungen;
das physik.-physiol. Institut, die Augenklinik, das Kantonsspital, physik.
Institut, chem. Laboratorium, [* 38] die forst- und landwirtschaftliche Schule;
die Kantonsschule (Gymnasium und Industrieschule), das Künstlergut mit der Gemäldesammlung der Züricher Künstlergesellschaft, am rechten See- und Flußufer, an dem sich der Uto- und Seefeldquai bis zum Park Zürichhorn hinziehen, das prächtige neue Theater; [* 39]
im Norden [* 40] der Stadt der großartige Hauptbahnhof, an der Platzpromenade das Schweizerische Landesmuseum mit der Kunstgewerbeschule, im mittelalterlichen Stil nach Gulls Plänen erbaut;
in Außersihl, dem meist von Arbeitern bewohnten Stadtteil links von der Sihl, das Zeughaus mit Waffensammlung, die Kaserne und andere militär. Anstalten, südlich hiervon der Botanische Garten mit der Katz, einer ehemaligen Bastei, und durch den Schanzengraben von ihm getrennt das Gewerbemuseum mit Sammlungen und dauernder Ausstellung.
Ein Monumentalbau am Alpenquai soll im ersten Stockwerk die Galerie Henneberg aufnehmen. Auf dem Platze der alten Tonhalle, neben dem neuen Theater, will die Züricher Kunstgesellschaft ein Kunstgebäude und Gesellschaftshaus nach Plänen von Bluntschli errichten.
Unterrichts- und Bildungswesen. Die kantonale Hochschule (seit 1864 in einem Flügel der Polytechnischen Schule) wurde 1832 durch den Großen Rat des Kantons gegründet und 1833 unter dem Rektorat von Oken eröffnet. Die philos. Fakultät wurde 1859 in zwei selbständige Abteilungen (philos.-philol.-histor. und mathem.-naturwissenschaftliche Abteilung) geteilt. Die Hochschule zählt (1895) 116 Professoren und Docenten, darunter eine Frau in der jurist. Fakultät, 668 Studierende, darunter 140 weibliche, ferner 118 Zuhörer.
Zur Universität geboren zahlreiche Seminare, Laboratorien, Kliniken, Sammlungen, die Kantonalbibliothek und ein botan. Garten. Die Eidgenössische Polytechnische Schule ist gegründet worden, umfaßt eine Bauschule, Ingenieur-, mechan., chem. Schule, eine land- und forstwirtschaftliche Abteilung, Schule für Fachlehrer in mathem.-naturwissenschaftlicher Richtung und eine allgemeine philos. und staatswirtschaftliche Abteilung und zählt (1895) 131 Professoren und Docenten, 757 Studierende und 473 Zuhörer.
Der Hochschule und dem Polytechnikum gemeinsam dient die eidgenössische Sternwarte. Ferner bestehen ein Gymnasium, eine Tierarznei-, Industrie- und landwirtschaftliche Schule, ein evang. Lehrerseminar, eine höhere Mädchenschule mit Lehrerinnenseminar und Handelsabteilung, Gewerbe-, Kunstgewerbe-, Seidenwebschule, private Handelsakademie, Fortbildungs- und Handwerkerschulen, öffentliche Lesesäle, Volksbibliotheken und Kindergärten.
Unter den Vereinen für wissenschaftliche und gemeinnützige Zwecke sind besonders zu nennen die von Keller, dem Entdecker der Pfahlbauten, [* 41] 1832 gestiftete Antiquarische Gesellschaft, ferner die Naturforschende, Medizinische, Ethnographische Museums-, Landwirtschaftliche, Künstlerhaus- und die Künstlergesellschaft. Unter den Wohlthätigkeitsanstalten sind, außer dem Kantonshospital mit Frauen- und Augenklinik, besonders das städtische Waisenhaus, das Bürgerasyl St. Leonhard und das Bürgerasyl, das Kinderspital, die Irrenanstalt im Burghölzli bei Zürich, die Blinden- und Taubstummenanstalt und die Spitäler der Evangelischen Gesellschaft hervorzuheben.
Handel und Gewerbe. Zürich hat die größte Ledermesse und den lebhaftesten Wechselverkehr der Schweiz, der durch die Kantonalbank, die Bank von Zürich und eine Reihe von Privatbanken unterstützt wird, und ist der Mittelpunkt der schweiz. Seidenindustrie. Daneben bestehen bedeutende Fabriken für Baumwollwaren, Maschinen, Gußwaren, Klaviere, Papier u. s. w. Eine wichtige Erwerbsquelle für die Bewohner ist auch der Fremdenverkehr geworden, welchen die Stadt ihrer schönen Lage und ihrem geistigen und geselligen Leben verdankt.
Verkehrswesen. Zürich liegt an den Linien Basel-Brugg-Zürich (88,4 km), Zürich-Thalwil-Zug-Luzern (56,7 km), Zürich-Affoltern-Zug-Luzern (66,3 km), Schaffhausen-Bülach-Zürich (47 km), Zürich-Wädensweil-Glarus-Linththal (84,4 km, linksufrige Seebahn), Rorschach-Romanshorn-Zürich (97,2 km), Zürich-Rapperswil (35,9 km, rechtsufrige Seebahn) und ¶