Zuccaro
(Zucchero), Taddeo, ital.
Maler, geb. 1529 zu
Sant' Angelo in Vado bei
Urbino,
Schüler seines
Vaters Ottaviano,
ging als Vierzehnjähriger nach
Rom,
[* 2] wo er frühzeitig die
Fassaden und das
Innere von
Kirchen und
Palästen mit Fresken ausmalte.
Sein späteres Hauptwerk ist die Ausschmückung des
Palazzo
Caprarola bei
Viterbo mit
Darstellungen aus der Geschichte der
Familie
Farnese. Für die
Orsini malte er in
Bracciano die Geschichte der
Psyche und
Alexanders d. Gr. Er starb 1566 in
Rom. Zuccaro
und sein
Bruder Federigo (geb. 1543) sind Hauptvertreter des Manierismus, welchen es mehr auf
Gefälligkeit und Leichtigkeit
der
Erfindung sowie auf
Schnelligkeit der Ausführung als auf gewissenhafte Durchbildung der
Formen und
Wahrheit der
Empfindung
und des
Ausdrucks ankam.
Federigo Zuccaro
kam 1550 nach
Rom, wo er
Schüler seines
Bruders wurde und diesem bei seinen
Arbeiten im
Vatikan,
[* 3] im
Palazzo
Caprarola etc. half. Vom
Großherzog von
Toscana nach
Florenz
[* 4] berufen, vollendete er dort die von
Vasari begonnene Ausmalung
der
Kuppel von
Santa Maria del
Fiore. Im Auftrag des
Papstes
Gregor XIII. begann er dann die
Kapelle Paolina
im
Vatikan auszumalen, mußte aber wegen eines Racheakts fliehen und begab sich 1574 nach
England, wo er als Porträtmaler
thätig war und unter anderm die Königinnen
Elisabeth und
Maria Stuart malte. 1580 ging er nach
Venedig,
[* 5] malte dort für den
Dogenpalast die Demütigung
Barbarossas und vollendete dann, vom
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Papst nach Rom zurückberufen, die Malereien in der Paulinischen Kapelle. Um 1586 folgte er einem Ruf König Philipps II. nach
Madrid,
[* 7] wo er zumeist für den Escorial Altarbilder und Fresken malte. Nach Rom zurückgekehrt, gründete er dort die Akademie
von San Luca, deren erster Präsident er wurde. Er starb 1609 in Ancona.
[* 8] Zuccaro
war auch als Schriftsteller über
Kunst thätig und hat auch zahlreiche Ölbilder gemalt. Seine Schöpfungen sind noch manierierter, gezierter und leerer als
die seines Bruders.