
Zollikon
(Kt. und Bez. Zürich).
475 m. Gem. und
Dorf auf dem rechten Ufer des
Zürichsee, auf einer Terrasse, von welcher man
eine schöne Aussicht geniesst; 2 km sö. von Zürich.
Station der Linie
Zürich-Meilen-Rapperswil. Dampfschiffstation. Postbureau,
Telegraph, Telephon. Gemeinde mit:
Gstad,
Gugger,
Höhe,
Witellikon,
Zollikerberg, Ober und
Unter Hub,
Sennhof,
Trichtenhausen und
Wilhof: 248
Häuser, 1876 reform. Ew.; Dorf: 158
Häuser, 1223 Ew.; der
Ort ist stark im Wachsen begriffen.
Hauptbeschäftigung Weinbau, Gemüsebau und Viehzucht. Die Nachbarschaft von Zürich
hat den Bau zahlreicher
Villen veranlasst. Der
Fünfbühl auf dem
Zollikerberg ist ein Grabhügel aus der Hallstatt-Periode. Vereinzelte Funde aus der
Römerzeit. Alemannische Kolonie. 837: Zollinchovun; 1145: Zollinchoven, Bauerngüter der Nachkommen von Zollo. 1358 kam
der
Ort in den Besitz von Zürich;
er bildete einen Teil der Obervogtei
Küssnacht. Vor der Reformation war Zollikon
eine Kaplanei des
Grossmünsters, 1524 wurden der Altar und die
Bilder zerschlagen. 1525 wurde von Zürich
aus ein Pfarrer nach
Zollikon
verordnet, der vom Stift besoldet und auch von ihm abhängig war. Die Kirche stammt von 1498, der Helm von 1795 und
das Pfarrhaus von 1709. Der erste Pfarrer war Joh.
Haller, ein Glaubensgenosse Zwinglis, der 1528 an der
Berner Disputation
teilnahm. Von 1552-1557 war Josias Simmler Pfarrer in Zollikon
, zugleich Professor der Theologie in Zürich,
bekannter theologischer
Schriftsteller und Historiker. Von ihm stammt De Republica Helvetiorum libri duo, oder vom Regiment der löbl. Eidgenossenschaft, 1576. Im
Zürcherkrieg wurde Zollikon
von den
Eidgenossen geplündert und eingeäschert. Später, im Jahr 1489, nahm
Zollikon
lebhaften Anteil am Waldmannischen Aufstand. Das Dorf wurde ein Hauptsitz der Wiedertäufer. 1799 litt es arg durch
den Durchzug der österreichischen, russischen und französischen Armeen. Bibliographie. Nüesch und Bruppacher, Das alte
Zollikon.
Zürich
1899.