Zirkōn,
ein tetragonales, mit Rutil
[* 2] und Zinnstein
[* 3] isomorphes Mineral, das meist säulenförmige oder pyramidale
[* 1]
(Fig. 1:
Kombination von Prisma,
[* 4] Pyramide, ditetragonaler Pyramide;
[* 1]
Fig. 2:
Kombination von
Deuteroprisma, Pyramide, ditetragonaler Pyramide),
ganz selten auch verzwillingte Individuen bildet, von der Härte 7,5 und dem spec. Gewicht 4,4 bis 4,7. Der Zirkon
ist
an sich farblos, selten wasserhell oder weiß (Jargon), meist gefärbt in grauen, gelben, grünen, namentlich roten und
braunen
Farben; die lebhaft orangefarbenen durchsichtigen nennt man Hyacinth. Im
Feuer brennen sich manche
intensiv gefärbten
Varietäten ganz weiß.
Die farblos gemachten Zirkon
werden, wenn auch selten, zur Imitation von Diamant
[* 5] verwendet. Das Mineral hat einen
sehr oft diamantartigen, auch in den
Fettglanz fallenden
Glasglanz und ist pellucid in allen
Graden. Der chem. Zusammensetzung
nach besteht der Zirkon
aus 1
Molekül Zirkon
säure und 1
Molekül
Kieselsäure, ZrO2 + SiO2 ^[ZrO2
+ SiO2] oder ZrSiO4 , manche besitzen auch einen kleinen Eisengehalt, der wohl die Färbung bedingt. Die
schönfarbigen und durchsichtigen
Varietäten des Zirkon
, die sich namentlich lose in den Flußsanden
Ceylons und
Ostindiens finden,
werden als
Edelstein (s.
Phantasiesteine) benutzt; auch gebraucht man den Zirkon
wegen seiner Härte zu
Zapfenlagern
für feine Wagen, für die
Spindeln feiner
Räder.
Der Zirkon
wird imitiert durch goldgelben
Topas,
[* 6] dem man durch
Glühen einen rötlichen
Stich verliehen hat, besonders aber durch
Hessonit (s. Granat).
[* 7] Im letztern Fall ist das hohe
specifische Gewicht des Zirkon
für die Unterscheidung
charakteristisch.
Größere Zirkon
erscheinen als accessorische Gemengteile in gewissen Graniten,
Syeniten und
Basalten. Sehr merkwürdig
ist aber die außerordentlich weite und konstante
Verbreitung des Minerals in vereinzelten mikroskopischen Individuen durch
fast sämtliche
Eruptivgesteine und die meisten krystallinischen
Schiefer; auch in Sandsteinen, Sanden und Grauwacken fehlt
eingeschwemmter mikroskopischer Zirkon
in oft abgerundeten
Körnern selten. ^[Abb. 1 und 2: Zirkon
krystalle]