[* 2]
Mineral aus der
Ordnung der
Anhydride, bildet tetragonale, meist säulenförmige oder pyramidale, einzeln ein-
und aufgewachsene
Kristalle,
[* 3] findet sich auch in abgerundeten
Körnern auf sekundärer Lagerstätte, ist
farblos, selten weiß und wasserhell, meist hyacinthrot
(Hyacinth) oder bräunlich, mitunter weiß, gelb oder grün, nach
dem Erhitzen farblos oder
weiß, glas- oder fettglänzend, bisweilen von
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(Hyacinth), ein Mineral, das aus kieselsaurer Zirkonerde und einer kleinen Menge Eisenoxyd
besteht und an ziemlich zahlreichen Fundorten vorkommt, so in Böhmen, Norwegen, Frankreich, Rheinland (im Basalt), aber immer
nur in kleiner Menge und nur an wenigen Lokalitäten von der Beschaffenheit, daß es als Edelstein gelten kann. Die Hauptfarbe
solcher Z. ist tief- oder gelbrot; außerdem gibt es wasserhelle, die durch ihre lichtbrechende Kraft
den Diamanten einigermaßen nahe kommen.
Die gelbroten heißen speziell Hyacinthe. Andre Farben, wie olivengrün, grau, braun und braungelb, sind gewöhnlich nicht
lebhaft. Ceylon liefert die schönsten roten und farblosen Steine, auch die Präsidentschaft Madras in Ostindien; sie liegen
an beiden Örtlichkeiten lose im Sande. Schöne gelbrote Steine finden sich im Ilmengebirge (Ural) in
Rußland und auch von Australien werden dergleichen Steine gebracht. Schöne große Exemplare von roten und farblosen Steinen
haben immer einen ansehnlichen Wert; man benutzt die erstem zu Ringsteinen, die andern mehr zu Einfassungen und Garnierung.
- Die weiße Zirkonerde (das Oxyd des Metalls Zirkonium) kann aus dem Gestein isoliert werden, kommt
jedoch für gewöhnlich im Handel nicht vor. Sie ist ein Stoff von absoluter Unschmelzbarkeit und Unveränderlichkeit in
der Hitze und ist mit Thon zu kleinen Cylindern geformt und gebrannt, statt des Kalks als Leuchtkörper bei der Hydrooxygengasbeleuchtung
empfohlen worden. - Zoll s. Edelsteine.
ein tetragonales, mit Rutil
[* 12] und Zinnstein
[* 13] isomorphes Mineral, das meist säulenförmige oder pyramidale
[* 2]
(Fig. 1:
Kombination von Prisma,
[* 14] Pyramide, ditetragonaler Pyramide;
[* 2]
Fig. 2: Kombination von Deuteroprisma, Pyramide, ditetragonaler Pyramide),
ganz selten auch verzwillingte Individuen bildet, von der Härte 7,5 und dem spec. Gewicht 4,4 bis 4,7. Der Zirkon ist
an sich farblos, selten wasserhell oder weiß (Jargon), meist gefärbt in grauen, gelben, grünen, namentlich roten und
braunen Farben; die lebhaft orangefarbenen durchsichtigen nennt man Hyacinth. Im Feuer brennen sich manche
intensiv gefärbten Varietäten ganz weiß.
Die farblos gemachten Zirkon werden, wenn auch selten, zur Imitation von Diamant
[* 15] verwendet. Das Mineral hat einen
sehr oft diamantartigen, auch in den Fettglanz fallenden Glasglanz und ist pellucid in allen Graden. Der chem. Zusammensetzung
nach besteht der Zirkon aus 1 MolekülZirkonsäure und 1 MolekülKieselsäure, ZrO2 + SiO2 ^[ZrO2
+ SiO2] oder ZrSiO4 , manche besitzen auch einen kleinen Eisengehalt, der wohl die Färbung bedingt. Die
schönfarbigen und durchsichtigen Varietäten des Zirkon, die sich namentlich lose in den Flußsanden Ceylons und Ostindiens finden,
werden als Edelstein (s. Phantasiesteine) benutzt; auch gebraucht man den Zirkon wegen seiner Härte zu Zapfenlagern
für feine Wagen, für die Spindeln feiner Räder.
Der Zirkon wird imitiert durch goldgelben Topas,
[* 16] dem man durch Glühen einen rötlichen Stich verliehen hat, besonders aber durch
Hessonit (s. Granat).
[* 17] Im letztern Fall ist das hohe specifische Gewicht des Zirkon für die Unterscheidung
charakteristisch. GrößereZirkon erscheinen als accessorische Gemengteile in gewissen Graniten, Syeniten und Basalten. Sehr merkwürdig
ist aber die außerordentlich weite und konstante Verbreitung des Minerals in vereinzelten mikroskopischen Individuen durch
fast sämtliche Eruptivgesteine und die meisten krystallinischen Schiefer; auch in Sandsteinen, Sanden und Grauwacken fehlt
eingeschwemmter mikroskopischer Zirkon in oft abgerundeten Körnern selten. ^[Abb. 1 und 2: Zirkonkrystalle]