Zips
(ungar. Szepes), ungar.
Komitat, am rechten Theißufer, grenzt im N. an
Galizien, im O. an das
Komitat
Sáros,
im
S. an
Abauj-Torna und
Gömör, im
W. an
Liptau und
Galizien und umfaßt 3605 qkm (65,4 QM.) mit (1881)
172,881 Einw. Der nordwestliche Teil ist durch die
Hohe
Tátra sehr gebirgig; im Innern breitet sich das Zipser
, im S. das
Liptauer
Gebirge aus. Hauptflüsse sind der
Poprád und
Hernád mit der
Göllnitz. Das
Klima
[* 2] ist rauh. Hauptprodukte
sind: Gerste,
[* 3]
Hafer,
[* 4]
Hülsenfrüchte,
Flachs,
Hopfen,
[* 5]
Holz,
[* 6] im S. auch
Obst;
etwas Gold, [* 8] Kupfer, [* 9] Eisen, [* 10] Zinnober [* 11] etc. und viele Mineralquellen.
Die Einwohner, welche
Acker- und
Bergbau,
[* 12]
Viehzucht,
[* 13] Leinweberei,
Töpferei und
Gerberei betreiben,
sind teils
Slowaken (Katholiken), teils Deutsche
[* 14]
(Protestanten) oder
Ruthenen (Griechisch-Katholische),
in den
Städten auch
Ungarn.
[* 15]
Kaiser
Siegmund verpfändete die deutschen Ortschaften im Poprádthal, die sogen. 16 Zipser
Städte, 1412 an
Polen; sie bildeten eine
Grafschaft und wurden von einem polnischen
Statthalter verwaltet. Bei der ersten
Teilung
Polens fielen
sie an den ungarischen König zurück und bildeten lange Zeit einen eignen
Distrikt. Hauptort des
Komitats,
das von der
Kaschau-Oderberger
Bahn durchschnitten wird und seinen
Namen vom Zipser
Schloß bei
Kirchdrauf (Szepes-Váralja) hat,
ist
Leutschau.
Vgl. Krones, Geschichte des deutschen Volkstums im Karpathenland (Graz [* 16] 1879);