Zimbabye
(Simbabye, Zimbaoé), Ruinenstätte in Südostafrika, unter 20° 14' südl. Br. und 31° 48' östl. L. v. Gr., 304 km von Sofala an der Ostküste entfernt, im Lande der Makalaka, wird schon von den alten portugiesischen Schriftstellern de Barros und dos Santos erwähnt und wurde 1871 von K. Mauch von neuem entdeckt und beschrieben. Die Ruinen bestehen aus zwei gesonderten Teilen, deren einer auf einem 50 m hohen Granithügel, der andre am Fuß desselben liegt.
Auf dem
Hügel verlaufen bis 100 m lange und 10 m hohe
Mauern aus behauenen, quaderförmigen Granitsteinen,
welche ohne
Mörtel zusammengefügt sind. Die
Ruine im
Thal,
[* 3] aus demselben
Material erbaut, ist ein Rundbau mit zum Teil 8 m
hoher Einfassungsmauer von 70 m
Durchmesser, in welcher labyrinthisch verschlungen andre 3 m hohe
Mauern liegen und ein 10 m
hoher Rundturm sich erhebt. Sie dienten wahrscheinlich Befestigungszwecken. Da
Gold
[* 4] in der Gegend von
Zimbabye
gefunden wird, so haben
Mauch u. a. hierher das
Ophir
Salomos verlegt und in den
Ruinen phönikische
Arbeit erkennen wollen;
doch liegen hier wahrscheinlich sehr alte Bauten der
Bantu (s. d.) vor, wie sie auch an andern
Stellen Südafrikas gefunden
wurden.
Vgl. Mauch, Reisen im Innern von Südafrika [* 5] 1865-72 (Gotha [* 6] 1877).