Ziller
,
Tuiskon,
Philosoph und
Pädagog der Herbartschen
Schule, geb. zu
Wasungen
(Sachsen-Meiningen), studierte
in
Leipzig
[* 3]
Philologie und bezog, nachdem er einige Jahre in
Meiningen
[* 4] als Gymnasiallehrer gewirkt hatte, 1850 nochmals die
Universität
Leipzig zum
Studium der
Rechte, habilitierte sich auch 1853 daselbst als juristischer
Privatdozent, begann aber
schon 1854 über
Pädagogik zu lesen, um sich fortan dieser ausschließlich zu widmen. 1861 gründete er ein pädagogisches
Seminar,
dem er 1862 mit
Hilfe eines
Vereins von Schulfreunden eine Übungsschule zufügte, und wurde nun der
Mittelpunkt eines
großen Teils der Herbartschen
Schule, der sich 1868 um ihn als
»Verein für wissenschaftliche
Pädagogik«
zusammenschloß. 1864 zum außerordentlichen
Professor der
Philosophie ernannt, starb Ziller
in
Leipzig.
Von seinen Schriften sind hervorzuheben: »Einleitung in die allgemeine Pädagogik« (Leipz. 1856);
»Die Regierung der Kinder« (das. 1857);
»Grundlegung zur Lehre [* 5] vom erziehenden Unterricht« (das. 1865, 2. Aufl. 1884);
»Herbartische Reliquien« (das. 1871);
»Vorlesungen über allgemeine Pädagogik« (das. 1876, 2. Aufl. 1884);
»Allgemeine philosophische Ethik« (das. 1880, 2. Aufl. 1886).
Von 1860 bis 1865 gab er mit Allihn die »Zeitschrift für exakte Philosophie« (Köthen), [* 6]
von 1865 an mit Ballauf »Monatsblätter für wissenschaftliche Pädagogik« (Leipz.) heraus. An Stelle der letztern trat seit 1868 das »Jahrbuch des Vereins für wissenschaftliche Pädagogik«.
Vgl.
Lange, Tuiskon Ziller
(Leipz. 1884).