Zeugma
(griech., »Verbindung«, Synezeugmenon), eine Wortfigur, nach welcher in Satzverbindungen die den einzelnen Sätzen gemeinschaftlichen Glieder [* 2] nur einmal gesetzt werden, um lästige Wiederholungen zu vermeiden. Man nennt einen solchen Satz einen zusammengezogenen (z. B. »Die Begierde besiegte die Scham, die Verwegenheit die Furcht, der Wahnwitz die Vernunft«). Zuweilen kommt es vor, daß ein Verbum seinem Sinne nach nur zu dem einen Subjekt paßt, bei dem andern aber ein verwandter oder modifizierter Begriff zu ergänzen ist. In diesem Fall heißt die [* 1] Figur auch Syllepsis, z. B. im Psalm: »Die Augen des Herrn sehen auf die Gerechten und seine Ohren (hören) auf ihr Schreien«.