Zementation
,
metallurgisches Verfahren, bei welchem Metalle durch Erhitzen mit pulverförmigen Körpern (Zementierpulver), ohne zu schmelzen, oberflächlich oder in ihrer ganzen Masse eine chemische Veränderung erleiden. Man bedient sich hierzu luftdichter Behältnisse, im kleinen irdener Büchsen (Zementierbüchsen), im großen eiserner oder irdener Kasten (Zementierkasten), in welchen die zu bearbeitenden Körper mit dem Zementierpulver umgeben und erhitzt werden.
Hauptsächlich findet dieser
Prozeß behufs der
Darstellung von Zementstahl Anwendung.
Ferner zementiert man auch
Kupfer
[* 2] durch
Zinkerze oder
Zink (Fabrikation des
Knittergoldes). Hierher gehört auch das sogen.
Adoucieren (s. d.), wobei durch
Glühen des
kohlenstoffreichern Roheisens zwischen sauerstoffhaltigen
Substanzen, wie
Roteisenstein, Magneteisenstein,
Braunstein, dasselbe kohlenstoffärmer und hämmerbar wird (hämmerbares
Gußeisen). Silberhaltiges
Gold
[* 3] wird durch Zementation
fein
gemacht, indem
man es in Form feiner
Granalien oder dünner
Bleche mit
Eisenvitriol,
Kochsalz und Ziegelmehl erhitzt. Hierbei
bildet sich
Chlorsilber, welches schmilzt und vom Ziegelmehl aufgesogen wird, während das
Gold nicht angegriffen
wird.
Ferner gehört hierher die
Reduktion des Nickeloxyds zu hämmerbarem
Nickel durch Erhitzen in einem mit
Kohle ausgefütterten
Tiegel. Ein von den angeführten
Prozessen total verschiedener ist
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die Gewinnung des Zementkupfers durch Einlegen von Eisen [* 5] in Lösungen von Kupfervitriol (Zementwässer), wie sie als Grubenwasser mehrfach vorkommen.