Zellgewebsentzündung
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Zellgewebsentzündung,
früher auch Zellgewebsentzündung genannt, kommt bei allgemeiner Fassung des Begriffs Bindegewebsentzündung überall vor, wo sich im Körper Bindegewebe findet; denn die große Zahl der interstitiellen Entzündungsprozesse, die an Leber, Herz, Nieren etc. auftreten, gehören alle in das Gebiet der Bindegewebsentzündung. Sie führen allesamt in akuten Fällen zur Eiterung (s. d.), in chronischen Fällen zu Neubildung von Bindegewebe (Narbe). Speziell als Zellgewebsentzündung bezeichnet man durch Bakterien bewirkte fortschreitende Eiterungen im Binde- und Fettgewebe (Phlegmone), welche im Fettpolster der äußern Haut [* 3] oder zwischen den Muskeln [* 4] aller Körperstellen auftreten, ähnlich der Rose mit Schwellung und Rötung beginnen und höchst gefahrdrohend sind, da sie unter hohem Fieber zu Pyämie (s. d.) und Tod führen können. Zum Begriff der akuten oder Phlegmone gehören auch die gefahrbringenden Schwellungen der Halsgegend bei Diphtheritis und die als Wochenbettfieber gefürchteten Entzündungen der breiten Mutterbänder. Die Behandlung der Bindegewebsentzündung ist nur bei äußerlich zugänglichen Teilen möglich, sie erfordert große Einschnitte und fäulniswidrige Verbände wie bei einer Wunde (s. d.).