7) Kreisstadt im preuß. Regierungsbezirk
Koblenz,
[* 9] am Einfluß des
ZellerBaches in die
Mosel, 94 m ü. M., hat eine evangelische
und eine kath.
Kirche, ein neues
Rathaus, ein
Amtsgericht, Zigarrenfabrikation,
Obst- und Weinbau, Weinhandel und (1885) 2503 Einw.
Unweit der Stadt liegen die
Ruinen des 1515 aufgehobenen Nonnenklosters
Marienburg.
[* 10] -
855 im Pinzgau und an der Staatsbahnlinie Salzburg-Wörgl gelegen, 754 m ü. M., beliebter Sommeraufenthalt und Ausgangspunkt
von Bergtouren, Sitz einer Bezirkshauptmannschaft u. eines Bezirksgerichts, hat eine gotische
Pfarrkirche, ein Schloß, Villen, mehrere Hotels, darunter das der Staatsbahnen
[* 13] mit Parkanlagen, Badeanstalten u. (1880) 1045 Einw.
Der ZellerSee ist 4 km lang, 1½ km breit, 73 m tief, hat warmes Wasser und wird von einem Dampfboot befahren.
Von verschiedenen Punkten desselben bietet sich eine prächtige Aussicht auf die Tauernkette dar. Westlich von Zell erhebt sich
die Schmittenhöhe (1956 m) mit berühmtem Alpenpanorama und einem Gasthaus. Am Südende des Sees liegt das stilgemäß
restaurierte Liechtensteinsche Schloß Fischhorn. -
9) (Zell am Ziller) Marktflecken in Tirol,
[* 14] Bezirkshauptmannschaft Schwaz, in reizender Lage zu beiden Seiten des Ziller, Hauptort
des obern Zillerthals, hat ein Bezirksgericht, starke Viehzucht,
[* 15] Käsebereitung, Sensen- und Sichelfabrikation und (1880) 810 Einw.
Östlich davon öffnet sich das Gerlosthal (s. Gerlos).
1) Ulrich, der älteste BuchdruckerKölns, aus Hanau
[* 16] gebürtig, ein Kleriker der MainzerDiözese
und jedenfalls in der Fust und Schöfferschen Offizin zu Mainz
[* 17] gebildet, kam vermutlich 1462 nach Köln
[* 18] und druckte hier, soweit
es sich durch ein datiertes Buch nachweisen läßt, 1466; eine Anzahl vorhandener undatierter Drucke läßt jedoch schließen,
daß er mindestens schon 2-3 Jahre vorher als Drucker thätig war. Zell soll erst nach 1507 gestorben sein;
jedenfalls lebte er noch 1499, denn die »KölnischeChronik« von diesem Jahr sagt in der berühmten Erwähnung der Erfindung
der Buchdruckerkunst, daß er in jenem Jahr noch seinem Beruf oblag. Außer andern größern von ihm gedruckten
Werken ist namentlich seine (wahrscheinlich 1470 erschienene) »Biblialatina« (2 Bde.) hervorzuheben.
die Übersetzung von dessen »Organon« (Stuttg. 1836-62, 8 Bdchn.),
»Über die Iliade und das Nibelungenlied«
(Karlsr.
1843) und »Lioba und
die frommen angelsächsischen Frauen« (Freiburg
1860). Gesammelt erschienen seine »Opuscula academica«(Freiburg
1857).