Zeißberg
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Heinrich, Ritter von, Geschichtschreiber, geb. zu Wien, [* 2] studierte daselbst, wurde 1863 zum Supplenten und 1865 zum ordentlichen Professor der Geschichte an der Universität Lemberg [* 3] ernannt, 1871 nach Innsbruck [* 4] und 1873 nach Wien berufen, wo er gleichzeitig den Kronprinzen Rudolf in der Geschichte unterrichtete. Er ist wirkliches Mitglied der Kaiserlichen Akademie und Direktor des historischen Seminars, auch Redakteur des vom Kronprinzen veranlaßten Werkes: »Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild«, für welche er die geschichtliche Übersicht verfaßte. Er schrieb: »Arno, erster Erzbischof von Salzburg« [* 5] (1863);
»Die Kriege Kaiser Heinrichs II. mit Herzog Boleslaw I. von Polen« (1868);
»Vincentius Kadlubek, Bischof von Krakau« [* 6] (1869);
»Das älteste Matrikelbuch der Universität Krakau« (1872);
»Die polnische Geschichtschreibung des Mittelalters« (Leipz. 1873, Preisschrift der Jablonowskischen Gesellschaft);
»Johannes Laski, Erzbischof von Gnesen und sein Testament« (1874);
»Kleinere Geschichtsquellen Polens im Mittelalter« (1877);
»Das Totenbuch des Cistercienserstiftes Lilienfeld« (1878);
»Der österreichische Erbfolgestreit 1457-58« (1879);
»Quellen zur Geschichte der Politik Österreichs während der französischen Revolutionskriege« (1882-89, Bd. 1-3);
»Rudolf von Habsburg und der österreichische Staatsgedanke« (1883);
»Aus der Jugendzeit des Erzherzogs Karl« (1883);
»Über das Rechtsverfahren Rudolfs von Habsburg gegen Ottokar von Böhmen« [* 7] (1887);
»Zur Geschichte der Räumung Belgiens« (1888);
»Erzherzog Karl und Prinz Hohenlohe-Kirchberg« (1888);
»Zur deutschen Kaiserpolitik Österreichs, 1795« (1889).