Zeise
,
Heinrich, Dichter und Übersetzer, geb. zu
Altona,
[* 3] lernte als Apotheker zu
Landsberg
[* 4]
a. d.
Warthe, konditionierte
dann in
Kopenhagen,
[* 5] wo er zugleich Vorlesungen an der
Universität besuchte und das Staatsexamen bestand,
und trat 1844 in die chemische
Fabrik seines
Vaters in
Altona ein, die er dann 1863-75 selbständig leitete. Er lebt seitdem
zu
Eimsbüttel bei
Hamburg.
[* 6] Neben seinen Berufsgeschäften gab sich Zeise
eifrig naturwissenschaftlichen und litterarischen
Studien
sowie der
Pflege eines nicht unbedeutenden lyrischen
Talents hin, übertrug auch eine große Anzahl von
wissenschaftlichen und poetischen Werken aus dem
Dänischen, unter ihnen: die
»Naturlehre des
Schönen« von
Örsted (Hamb. 1845);
»Die Erde, die Pflanzen und der Mensch« von Schouw (Leipz. 1851);
Andersens »Gedichte« (Kiel [* 7] 1846);
»Amleth« von Öhlenschläger (Altona 1849);
Christian
Winthers
»Novellen« (Leipz. 1851) u. a. Die erste
Sammlung seiner eignen »Gedichte« (Hamb. 1847)
lenkte schon die
Aufmerksamkeit auf die frischen, unverkünstelten lyrischen
Weisen, die Zeise
anzuschlagen wußte.
Auch die »Kriegslieder aus Schleswig-Holstein« [* 8] (Hamb. 1848),
die »Kampf- und Schwertlieder« (Kiel 1849),
»Kampf- und Kriegslieder« (Berl. 1870) verleugneten die Begabung des Verfassers nicht. Ebenso enthalten sowohl die »Neuern Gedichte« (Kiel 1850) als die Sammlung »Aus meiner Liedermappe« (Altona 1861, 2. umgearbeitete Aufl. 1883) und die »Kleinen Lieder« (das. 1871) vortreffliche Proben echt poetischer Stimmung und klarer Formschönheit. Seine jüngsten Veröffentlichungen sind: »Kleine Bilder aus dem Naturleben« (Altona 1888) und »Aus dem Leben und den Erinnerungen eines norddeutschen Poeten« (das. 1888).