Zebra
(Tigerpferd, Hippotigris H. Sm.), Untergattung der Gattung Pferd [* 2] (Equus L.), Einhufer, welche in ihrer Gestalt ebensosehr den Rossen wie den Eseln gleichen, mit gedrungenem Leib, starkem Hals, ziemlich langen, breiten Ohren, aufrecht stehender Mähne, gegen das Ende hin lang behaartem Schwanz und lebhaft gefärbtem und gestreiftem Fell. Das Quagga (H. Quagga Gmel.), 2 m lang, 1,3 m hoch, mit 60 cm langem Schwanz, nähert sich in seiner Gestalt mehr dem Pferd als dem Esel, ist am Kopf dunkler, auf dem Rücken, dem Kreuz [* 3] und an den Seiten heller braun, am Bauch, [* 4] an der Innenseite der Schenkel und am Schwanz weiß, an Kopf, Hals und den Schultern gräulichweiß gestreift, auch noch auf dem Leib mit einigen derartigen Streifen gezeichnet, und längs des Rückens zieht sich eine schwärzlichbraune, rötlichgrau besäumte Binde bis auf den Schwanz herab.
Das
Tigerpferd
(Dauw, H. Burchellii
Gray), das edelste dieser
Tiere, kaum kleiner als das vorige, ist
oben isabellfarben, unten
weiß, auf dem ganzen
Körper schwarz gestreift, nur an den
Füßen rein weiß. Der Rückenstreifen ist schwarz, weiß eingefaßt.
Das Zebra
(Bergpferd, H. Zebra
L.), von etwa gleicher
Größe, nähert sich mehr dem
Esel, besonders dem
Dschiggetai,
als dem
Pferd, namentlich auch in der
Behaarung des
Schwanzes, ist weiß oder hellgelblich, am ganzen
Körper, auch an den
Beinen,
schwarz oder rotbraun gestreift.
Auf dem
Rücken verläuft ein dunkel braunschwarzer Längsstreifen und längs des
Unterleibes ein zweiter. Das
Quagga bewohnt
die
Ebenen Südafrikas nördlich bis zum Vaalfluß, das
Tigerpferd reicht weiter nach N., vielleicht bis
10° nördl.
Br., während das Zebra
sich in Gebirgsgegenden des südlichen und östlichen
Afrika
[* 5] nördlich bis
Abessinien findet.
Quagga und
Dauw leben in ziemlich starken
Herden, namentlich der
Dauw tritt in
Gesellschaften auf, welche
Hunderte zählen.
Stets hält sich jede Art für sich, aber in den Quaggapfaden finden sich stets Strauße und Antilopen und in denen des Dauw das gestreifte Gnu. Alle Tigerpferde sind ungemein flüchtig, scheu und wachsam; in der Nahrung zeigen sie sich nicht besonders wählerisch, werden aber durch das Klima, [* 6] wie die übrigen in Herden lebenden Tiere Südafrikas, zu Wanderungen gezwungen. Quagga und Dauw folgen nicht selten den Rossen der Reisenden und weiden ruhig unter ihnen. Alle Sinne der Tigerpferde sind scharf, sie besitzen große Wildheit und hohen Mut, zeigen sich aber auch tückisch und schwierig zähmbar.
Das
Quagga ist wiederholt zum
Ziehen und Tragen abgerichtet worden. In der Gefangenschaft halten sich die
Tiere recht gut, und wiederholt wurden mit
Esel,
Halbesel und
Pony
Bastarde erzeugt, von welchen manche sich fruchtbar erwiesen.
Einen
Hippotigris tötete
Caracalla 211 in
Rom,
[* 7] doch ist nicht festzustellen, welcher Art dies
Tier angehörte. Erst nach der
Ansiedelung der Portugiesen in
Ostafrika wurde das Zebra
genauer bekannt; 1666 kam das erste
Tier aus
Äthiopien
nach
Kairo.
[* 8]