HeinrichAdolf von, preuß. General der Infanterie, geb. zu Danzig, trat 1819 aus dem Kadettenkorps
als Lieutenant in das 1. Garderegiment, besuchte 1823-25 die Allgemeine Kriegsschule, wurde 1826 zum Ingenieurkorps, 1834 zum
Topographischen Bureau und 1839 nach der Türkei kommandiert, nachdem er vorher in den Generalstab versetzt war. 1841 wurde
Zastrow Hauptmann, 1845-47 war er in der Kommission zur Feststellung des neuen Infanteriegepäcks thätig, 1848 trat er in
schlesw.-holstein. Dienste
[* 10] und führte am Tage der Schlacht von Schleswig
[* 11] (23. April) das rechte
Seitendetachement, mit dem er bei
Missunde den Übergang über die Schlei erzwang. Zum Commandeur der Avantgarde der schlesw.-holstein. Armee ernannt, nahm er
an den Gefechten bei Nübel und Holnis teil, eroberte nach dreistündigem WiderstandKolding
und kommandierte in der Schlacht von Fredericia (7. Juli) zwei Brigaden. 1850 kehrte Zastrow als Bataillonscommandeur in preuß. Dienste
zurück. Bis zum J. 1866 allmählich zum Generallieutenant und Commandeur der 11. Division emporgestiegen, führte Zastrow im
preuß.-österr. Kriege diese mit großer Auszeichnung, namentlich bei Königgrätz, wo er Nechanitz,
Wschestar und Rozběřitz erstürmte. Nach dem Kriege zum kommandierenden General des 7. Armeekorps ernannt, führte Zastrow dieses 1870 und
nahm an den Schlachten
[* 12] von Spicheren und Gravelotte sowie an der Einschließung von Metz teil. Nach dem Fall dieser Festung
[* 13] belagerte er Diedenhofen,
[* 14] Montmédy und Mezières, operierte nach der Einnahme gegen die Loire und wurde
am Ende des Feldzugs zur Unterstützung der Südarmee unter General von Manteuffel herangezogen. Zum Chef des Grenadierregiments
Nr. 10 ernannt, nahm Zastrow bald nach dem Frieden seinen Abschied und starb zu Schöneberg bei Berlin. Seinen Namen führt
ein Fort bei Metz. Von seinen Schriften sind zu nennen: «Handbuch der vorzüglichsten Systeme und Muster
der Befestigungskunst» (Berl. 1828; 3. Aufl. u. d. T.
«Geschichte der beständigen Befestigung», Lpz.
1854),
«Carnot und die neuere Befestigung» (anonym, Lpz. 1840). Außerdem übersetzte er
Vaubans«Traité de l’attaque des places» u. d. T. «Angriff und Belagerung fester Plätze» (Berl. 1841).