Zapolya
(spr. sapolja), ein ursprünglich slawisches, dann magyarisiertes Geschlecht, das erst unter Matthias Corvinus, namentlich in der Person Emerichs (Palatin 1485), emporkam. Dessen jüngerer Bruder, Stephan, zunächst königlicher Schloßhauptmann, wurde nach der Eroberung von Österreich, [* 3] an der er namhaften Anteil genommen hatte, Statthalter dieses Landes. Nach des Königs Tod (1490) setzte er aus Eigennutz die Wahl Wladislaws II. aus dem Haus der Jagellonen durch und unterstützte denselben gegen dessen Bruder Albert. Er hatte eben ein Heer gegen die Türken gesammelt, als er im Januar 1499 plötzlich starb. - Sein Sohn Johann, geb. 1487, ward 1510 von König Wladislaw zum Woiwoden von Siebenbürgen ernannt und unterdrückte 1514 mit grausamer Strenge den Bauernaufstand unter Georg Dosa.
Als
Soliman I. 1526
Ungarn
[* 4] mit
Krieg überzog, brachte Zapolya
zwar ein bedeutendes
Heer zusammen, verschuldete aber durch sein Nichteintreffen
auf dem Kampfplatz die
Niederlage bei
Mohács, in welcher
Ludwig II. den
Tod fand, und ließ sich hierauf von der
Majorität des Hochklerus und des
Adels gegen den habsburgischen
Erzherzog
Ferdinand zum König von
Ungarn wählen. Zapolya
ward zwar
bei
Tokay und 1528 bei Szinna geschlagen und mußte nach
Polen flüchten; seine Anhänger siegten aber dann bei
Patak, und er
selbst nahm hierauf mit
Solimans
Hilfe
Ofen.
Hier ernannte ihn
Soliman nun zum König von
Ungarn, doch unter seiner Oberlehnsherrlichkeit. Als ein Zug
Solimans nach
Österreich
vor
Güns 1532 gescheitert war und Zapolya
sich selbst überlassen blieb,
schloß er im
Januar 1533 einen einjährigen
Waffenstillstand
mit
Ferdinand, der mehrmals verlängert wurde, bis zu
Großwardein
[* 5] ein
Friede zu stande kam.
Zapolya
erhielt den
Titel eines
Königs von
Ungarn und dessen
Besitz bis an die
Theiß sowie
Siebenbürgen; seinem etwanigen Sohn
ward
das
Zipser Gebiet als Herzogtum zugesagt. Dafür sollte nach seinem
Tod ganz
Ungarn an
Ferdinand fallen. Zapolya
vermählte sich 1539 mit
Siegmunds von
Polen Tochter
Isabella und starb in Mühlenbach bei
Stuhlweißenburg.
[* 6]
Sein Sohn
Johann
Siegmund herrschte in
Siebenbürgen 1540-71; mit ihm erlosch das
Geschlecht.