Zanth
,
Wilhelm,
Architekt, geb. zu
Breslau,
[* 2] kam früh mit seinem
Vater, der eigentlich Zadig
hieß, nach
Kassel,
[* 3] wo sein
Vater Leibarzt des
Königs von
Westfalen
[* 4] wurde und Zanth
den ersten Zeichenunterricht erhielt.
Später
bildete er sich in
Paris
[* 5] weiter und seit 1813 bei Hofbaumeister v.
Fischer in
Stuttgart.
[* 6] 1820 unternahm er eine Studienreise
nach
Italien
[* 7] und
Frankreich, war dann in
Paris unter Hittorfs ^[richtig:
Hittorffs] (s. d.) Leitung an Bauausführungen beteiligt
und machte 1822 mit jenem die
Reise nach
Italien und
Sizilien,
[* 8] deren
Frucht die gemeinschaftlich herausgegebenen Werke: »L'architecture
moderne de la Sicile« und »L'architecture antique de la Sicile«
waren. 1830 siedelte er nach
Stuttgart über und schrieb hier eine Abhandlung über die
Wohnhäuser
[* 9] in
Pompeji,
[* 10] wofür ihn die
Universität
Tübingen
[* 11] 1835 zum
Dr. phil. promovierte. 1839 begann
er den
Bau des
Theaters zu
Kannstatt,
[* 12] und von 1842 bis 1852 entstand sein Hauptwerk, die
Villa
Wilhelma bei
Stuttgart in maurischem
Stil, welche er selbst 1856 veröffentlichte.
Er starb als Hofbaumeister.