Zante,
griech. Insel, s. Zakynthos.
342 Wörter, 2'378 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
griech. Insel, s. Zakynthos.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
ital. Bezeichnung der griech. Insel Zákynthos, welche, gegenüber der Westküste der peloponnes. Landschaft Elis gelegen (s. Karte: Griechenland), 431 qkm groß, zu den bedeutendsten Ionischen Inseln gehört. Zante ist im westl. Teil von einem niedrigen Kalkgebirge eingenommen, dessen höchster Punkt 830 m erreicht. Der östl. Teil besteht aus einer fruchtbaren Ebene, die im Südosten durch den Berg Skopós abgeschlossen wird. Die Insel leidet Mangel an gutem Trinkwasser und wird oft von Erdbeben betroffen (zuletzt 1893). Zante bildet einen Nomos der Ionischen Inseln mit (1896) 45032 griech. E. Merkwürdig sind die schon von Herodot erwähnten Quellen von Erdpech, welche sich nahe der Südwestspitze der Insel bei Chieri, 15 km von der Hauptstadt, an mehrern Stellen einer sumpfigen Niederung in der Gestalt kleiner Teiche befinden. Auf dem Grunde derselben sammelt sich das Erdpech an, während das Erdöl die Oberfläche des Wassers mit einem schillernden Häutchen überzieht. Trotz der Fruchtbarkeit des Bodens liefert die Insel nur auf ein Dritteil des Jahres ausreichendes Getreide für die Bewohner, da zwei Dritteile der Insel mit Reben bepflanzt sind. Hauptprodukte sind Korinthen, Wein, Oliven und Südfrüchte. Korinthen wurden 1890 für 1,7 Mill. M. ausgeführt. Im ganzen steht der Ausfuhr von 1,9 Mill. eine Einfuhr (namentlich russ. Weizen) von 1,6 Mill. M. gegenüber. – Im Altertum (s. Karte: Das alte Griechenland) bildete diese von peloponnes. Achäern kolonisierte Insel einen selbständigen Freistaat, war eine Zeit lang Mitglied des Athenischen Seebundes, kam später unter die Herrschaft der Macedonier, dann der Römer und teilte die Schicksale der übrigen Ionischen Inseln (s. d.). – Vgl. Riemann, Recherches archéologiques sur les îles Joniennes (3 Bde., Par. 1879).
(grch. Zákynthos), Hauptstadt der Insel Zante, an der Ostküste, Sitz eines griech. Erzbischofs und eines röm.-kath. Bischofs sowie mehrerer Konsulate, darunter eines deutschen Vicekonsuls, am Fuße eines Berges, auf welchem das von den Venetianern erbaute Fort sich befindet, hat (1896) 14900 E., einen sichern Hafen mit Leuchtturm, Quarantänehaus, Gymnasium, zahlreiche Kirchen, darunter die kath. Kathedrale und die griech. Kirche des heil. Dionys, des Schutzheiligen der Insel. Die Stadt ist Haupthandelsplatz der Insel.