2064 m. Ein Name, den die Alpweide um den
Sanetschpass führt, im Siegfriedatlas aber
hauptsächlich der ersten Gruppe von
Hütten beigelegt wird, die man beim Aufstieg durch das Thal der
Morge trifft, wenn man die mühesamen
Kehren oberhalb der
Brücke von Motonaz überwunden hat.
Die Alp Zanfleuron, mit der
Sonne verschieden
ausgesetzten Lagen, nährt von Anfang Juli bis Mitte September ungefähr 130 Milchkühe und eine beinahe gleiche Zahl Jungvieh.
Das Gelände ist gegen die ersten
Hütten am Abhang zur
Morge sehr trocken;
in der
Ebene von Viellaz aber
wird es regelmässig überschwemmt und ist daher stark sumpfig. Es reicht auch über den
Pass hinüber in das Gebiet der
Saane.
Hotel, erbaut 1886. 15
Hütten, Ställe und Käsekeller sind auf der Alp zerstreut.
(Glacierde) (Kt. Wallis,
Bez. Conthey).
3029-2500 m. Länge 4,5 km, grösste Breite 2,9 km. Dieser
Gletscher breitet sich auf
der
ONO.-Seite der
Diablerets aus und wird im N. vom
SW.-Grate des
Sanetschhorns und vomOldenhorn, im S.
von der
Tour Saint Martin oderQuille du Diable beherrscht. Mit dem
Gletscher von
Sex Rouge ist er durch den
Col de Zanfleuron,
wo die beiden
Gletscher sich berühren, und mit dem Thälchen von
Audon durch den Col d'Audon oder den
Oldenpass verbunden.
Er hat geringes Gefälle und in gewöhnlichen Jahren fast keine Spalten, ausser am Fusse des
Oldenhorns
und des vom
Sanetschhorn ausgehenden
Grates, sowie an seinem untern Ende. Von diesem ausgedehnten Spazierplatze, der an schönen
Sommertagen täglich von ganzen Karawanen von Touristen besucht wird, geniesst man eine wundervolle Aussicht auf die
WalliserAlpen, vom
Weisshorn bei
Randa bis zum
Grand Combin. Der
Zanfleuron-Gletscher ist ein schönes Beispiel des
skandinavischen Gletschertypus, der sich über ein
Plateau ausdehnt und nach verschiedenen Richtungen Zungen aussendet. Die
bedeutendste ist die, welche in der Richtung des
Sanetschpasses hinunterfliesst und auch der allgemeinen Neigung dieses grossen
vereisten Plateaus entspricht. Diese Gletscherzunge, der die
Saane entströmt, ist stark zurückgegangen,
wobei ein prächtiges Amphitheater von Moränen zu Tage getreten ist, mit seinem sandigen Mittelgrund, seinen
Seiten- und
Stirndämmen und mehreren kleinern Stauseen zwischen den Moränenzügen. Man erreicht ihn leicht von der
Grand' Croix du
Sanetsch
über die mit Karrenfeldern bedeckten Hügel.
(Lapierdu) (Kt. Wallis,
Bez. Sitten).
Etwa 2300-2100 m. Felsige Fläche, aus Sehratten und Nummulitenkalk bestehend,
die sich zwischen der Alpweide Zanfleuron und dem
Gletscher gleichen Namens am W.-Abhang des
Sanetschpasses ausbreitet. Es
ist ein typisches Beispiel eines Karrenfeldes, von tiefen Spalten, Rinnnen und Schrunden ganz durchfurcht, während die dazwischen
liegenden Höcker und
Platten vom rieselnden
Wasser und schmelzenden
Schnee aufs feinste ziseliert sind.
Man hat dieses Gebiet oft als Beweis für die Tätigkeit der
Gletscher bei der Bildung von Karrenfeldern angeführt; denn
es ist jedenfalls früher vom grossen
Zanfleuron-Gletscher bedeckt gewesen. Allein das Gegenteil ist wahr. Je näher demGletscher,
desto geringer sind die Karrenbildungen, während die Gletscherschliffe um so mehr hervortreten. Im mittleren Teil sieht
man deutlich abgerundete
Felsen, auf denen sich die
Karren seit dem Rückzuge des Gletschers zu bilden begonnen haben. Die
schönsten Karrengebilde sind die vom
Gletscher am entferntesten befindlichen.