Zainer
(Zayner, Tzainer
, Czeiner),
Günther und
Johann, zwei
Buchdrucker des 15. Jahrh., wahrscheinlich
Brüder, aus
Reutlingen,
[* 2] von denen anzunehmen ist, daß sie in der
Fust-Schöfferschen
Offizin in
Mainz
[* 3] ihre
Ausbildung erhielten. Der erstere,
Günther,
seit 1468 in
Augsburg
[* 4] ansässig, wo er 1469 sein vorzügliches Werk »Joannis
de
Balbis de Janua summa quae vocatur Catholicon« druckte, führte in
Deutschland
[* 5] die römische
Type
(Antiqua) ein und zwar zuerst
in der »Etymologia« des
Isidorus von
Sevilla,
[* 6] genannt Hispalensis (1472).
Günther Zainer
starb 1478.
Johann Zainer
, seit 1473 in
Ulm
[* 7] ansässig, lieferte in seinem
»Boccaccio de claris mulieribus« (1473) das frühste typographische Prachtwerk
insofern, als er das Titelblatt mit Zierleisten umrahmte und die
Initialen bei den Kapitelanfängen gleich eindruckte, anstatt
deren nachträgliche Einfügung der
Hand
[* 8] der
Rubrikatoren zu überlassen. Neben andern bedeutenden Werken druckte er 1473 die
»Tütsche Cronica von Anfang der welt uff
Keiser
Friedrich«, die älteste deutsche
Chronik. Er starb um 1525.
Vgl.
Zapf,
Älteste Buchdrucke
rgeschichte
Schwabens
(Ulm 1791);