Zahnfleisch
(Gingiva), derjenige Teil der Mundschleimhaut und der darunterliegenden
Schicht, welcher die Ränder der
Zahnfächer in den
Kiefern überzieht. Es ist wenig empfindlich, aber äußerst gefäßreich und besteht aus einer vordern
und einer hintern
Platte, welche zwischen je zwei
Zähnen durch Zwischenspangen miteinander zusammenhängen und nach Verlust
der
Zähne
[* 2] in ihrer ganzen
Länge verwachsen. Am Zahnfleisch
kommt eine
Gruppe von
Geschwülsten vor, die mit dem
Gesamtnamen der
Epulis bezeichnet werden, im
Gegensatz zu den
Eiterungen daselbst
(Zahngeschwür,
Parulis).
Die Epulis ist von fleischiger Derbheit, meist halbkugelig, wächst langsam und meist, ohne Schmerzen zu verursachen, heran, drängt dabei die Zähne auseinander und kann nur auf dem Weg der Operation kuriert werden. Bleibt bei der Operation ein Rest der Geschwulst zurück, so kann dieser später zu einer neuen Geschwulst heranwachsen. Obwohl die Epulis den Umfang eines Hühnereies überschreiten kann und ihrem Bau nach zu den Sarkomen gehört, so wirkt sie doch niemals auf den Gesamtorganismus störend zurück, sondern behält jederzeit den Charakter eines rein lokalen Übels bei. Die Epulis kommt in jedem Lebensalter, namentlich auch bereits im Kindesalter, vor. Die Ursachen ihrer Entstehung sind nicht genügend aufgeklärt. Vgl. auch Mundkrankheiten.