Zahn
,
s. Zähne. ^[= # (Dentes), knochenähnliche Körper, welche in der Mundhöhle der Wirbeltiere an den Knochen ...] [* 3]
Zahn
2 Seiten, 875 Wörter, 6'193 Zeichen
Zahn,
s. Zähne. ^[= # (Dentes), knochenähnliche Körper, welche in der Mundhöhle der Wirbeltiere an den Knochen ...] [* 3]
Zahn,
1)
Franz
Ludwig,
Pädagog, geb. zu
Wasser-Thalleben
(Schwarzburg-Sondershausen), studierte 1817-20 in
Jena
[* 4] die
Rechte, dann 1822-24 in
Berlin
[* 5]
Theologie und trat 1825 unter
Harnisch als Seminarlehrer in
Weißenfels
[* 6] ein, von wo er 1827 als
Direktor
des v. Fletcherschen
Seminars nach
Dresden
[* 7] berufen ward, um 1832
Diesterwegs Nachfolger in
Mörs
zu werden. 1857 legte er sein
Amt nieder und lebt seitdem auf seinem
Gut Fild bei
Mörs, wo er 1839 eine Präparandenanstalt
begründet hatte, welche gegenwärtig von seinem Sohn
Franz
Volkmar Zahn
als
»Filder Erziehungsanstalt« fortgesetzt
wird.
Zahns
»Biblische
Geschichten« haben in verschiedenen
Ausgaben (die neuern von
Giebe bearbeitet) weite Verbreitung (nach
Millionen
Exemplaren) gefunden; ferner gab er heraus: »Geschichte des
Reichs
Gottes« (1830, 2 Bde.),
»Handbuch zur biblischen Geschichte« (Auswahl aus Luthers Schriften zu jeder biblischen Geschichte) etc., »Filder Bibelkalender«, »Schulchronik« (1843-56),
»Dorfchronik« (seit 1846), welche letztern für die Pflege des evangelischen Kirchenwesens im Rheinland hohe Bedeutung erlangt haben.
2) Wilhelm, Architekt, Maler und Kunstschriftsteller, geb. zu Rodenberg in Hessen, [* 8] bildete sich zu Kassel, [* 9] dann 1823 zu Paris [* 10] im Atelier von Gros und seit 1824 in Italien. [* 11] Die erste Frucht seiner dortigen Studien waren die »Neu entdeckten Wandgemälde in Pompeji« [* 12] (Stuttg. 1828). Bald nach seiner Rückkehr (1827) wandte er sich nach Berlin, wo er in dem damals noch neuen lithographischen Farbendruck sein Hauptwerk: »Die schönsten Ornamente [* 13] und merkwürdigsten Gemälde aus Pompeji, Herculaneum und Stabiä« (Berl. 1828-30, 10 Hefte; 2. Folge 1841-45, 10 Hefte; 3. Folge 1849-59, 10 Hefte),
herausgab, welches 1829 seine Ernennung zum Professor bewirkte. 1830 ging er wieder nach Italien. Seine reichen Studien lieferten ihm den Stoff zu den »Ornamenten aller klassischen Kunstepochen« (Berl. 1832-48, 20 Hefte; 3. Aufl. 1869-1871) und, nachdem er 1842 nach Berlin zurückgekehrt, zu den »Auserlesenen Verzierungen aus dem Gesamtgebiet der bildenden Kunst« (das. 1842-44, 5 Hefte). Er starb in Berlin.
3)
Albert von, Kunstschriftsteller, geb. zu
Leipzig,
[* 14] ging 1854 auf die
Dresdener
Kunstakademie, besuchte dann das
Atelier
Bendemanns, erkannte jedoch bald, daß das
Malen nicht sein eigentlicher
Beruf sei. Seit 1858 studierte
er auf der
Leipziger
Universität, wurde 1860
Kustos des
Museums, 1866
Dozent an der
Universität, 1868
Direktor des
Museums in
Weimar
[* 15] und 1870
Referent in der Generaldirektion der königlichen Sammlungen für
Kunst und
Wissenschaft zu
Dresden. 1871 arrangierte
und katalogisierte er die
Holbein-Ausstellung daselbst, und 1873 ward er
Direktor der königlichen
Schule für Modellieren,
Ornament- und Musterzeichnen. Er starb in
Marienbad. Zahn
veröffentlichte unter anderm: »Dürers Kunstlehre und sein
Verhältnis zur
Renaissance« (Leipz. 1866);
»Musterbuch für häusliche Kunstarbeiten« (das. 1864-65);
»Barock, Rokoko und Zopf« (in der »Zeitschrift für bildende Kunst« 1873);
ferner redigierte er die »Jahrbücher für Kunstwissenschaft« (das. 1868-73), worin auch seine Studien über die Holbein-Ausstellung.
4)
Theodor, luther. Theolog, Sohn
von Zahn
1), geb. zu
Mörs, studierte in Basel,
[* 16]
Erlangen
[* 17] und
Berlin, wurde 1865
Repetent in
Göttingen,
[* 18] 1868
Privatdozent, 1871 außerordentlicher
Professor der
Theologie, 1877 ordentlicher
Professor in
Kiel,
[* 19] 1878 in
Erlangen und folgte 1888 einem
Ruf an die
Universität
Leipzig.
Unter seinen
Schriften sind hervorzuheben: »Marcellus von Ancyra« (Gotha
[* 20] 1867);
»Der Hirt des Hermas« (das. 1868);
»Ignatius von Antiochien« (das. 1873);
»Acta Joannis« (Erlang. 1880);
»Cyprian von Antiochien und die deutsche Faustsage« (das. 1882);
»Forschungen zur Geschichte des neutestamentlichen Kanons« (das. 1881-84, 3 Bde.);
»Geschichte des neutestamentlichen Kanons« (das. 1888 ff.).
Mit v. Gebhardt und A. Harnack gab er die »Patrum apostolicorum opera« (Leipz. 1876-78, 3 Bde.) heraus.