Zaddikīm
(hebr.), s. Chasidim.
Zaddikim
4 Wörter, 32 Zeichen
(hebr.), s. Chasidim.
(d. i. die Frommen), eine neue israel. Sekte, deren Ursprung auf Israel aus Podolien, gewöhnlich Baal-Schem (Wunderthäter), abgekürzt Bescht genannt (um 1750), zurückgeführt wird. Verzückungen und angebliche Visionen verschafften ihm den Ruf eines Wundermannes, eines Vertrauten Gottes, und führten ihm eine große Anzahl Anhänger zu. Gleich den ältern Kabbalisten trat er feindselig und spöttelnd gegen den Talmud auf, unterschied sich aber von ihnen dadurch, daß er nicht ein düsteres, ascetisches Leben, sondern Fröhlichkeit und Lebensgenuß als Kriterien eines gottgefälligen Daseins bezeichnete.
Das Gebet besonders müsse aus einer gehobenen Stimmung hervorgehen. Eine solche pflegte dann auch auf eine ziemlich rohe Weise erzeugt zu werden, durch Genuß geistiger Getränke, Springen, Händeklatschen, Lärmen und Schreien. Zu diesem Gebetskultus traten noch Waschungen nach Weise der alten Essäer und eigentümliche Kleidung. Die Nachfolger Beschts gaben sich den Anschein eines Verkehrs mit himmlischen Kräften, führten Wunderkuren aus, ließen durch ihre Anhänger die abenteuerlichsten Berichte über ihre Wunderkraft
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verbreiten und brandschatzten die sich stets mehrende Zahl der Hilfesuchenden. Vergebens traten angesehene Rabbiner, wie Elia Wilna [* 4] (s. d.), gegen die Chasidim auf. Noch jetzt treiben die Zaddikim oder Rebbes, wie sich diese angeblichen Gottesmänner nennen lassen, ihr sehr einträgliches, auf Aberglauben beruhendes Unwesen und bilden eins der wesentlichsten Hindernisse für die Verbreitung von Kultur bei den Israeliten Galiziens, Rußlands und Rumäniens.