Yvonand
(Kt. Waadt, Bez. Yverdon). 435 m. Gem. und Pfarrdorf, von einem Obstwalde umgeben, 8 km onö. von Yverdon, am rechten Ufer des Neuenburgersees und der Mentue, nahe der Mündung dieses Flusses, an der Strasse von Yverdon nach Payerne und Freiburg, welche Strasse hier zwei Tracés hat; das alte zieht sich über die Hügel, das neue, das der Bahnlinie folgt, hält sich fast im Niveau des Sees. Strassen nach Lucens und Romont, nach Molondin und Donneloye und nach Pomy. Station der Linie Yverdon-Freiburg. Postwagen nach Combremont le Grand, Chêne-Paquier und Prahins; Postbureau, Telegraph, Telephon. Gemeinde mit La Mauguettaz, Praz-Novy, Rochettes, Mordagne, Moulins, Niedens-Dessous und -Dessus: 184 Häuser, 1187 reform. Ew.; Dorf: 110 Häuser, 730 Ew. Kirchgemeinde zusammen mit den Gemeinden Arrissoules, Rovray, Villars-Epeney. Ackerbau. Grosse Ziegel- und Backsteinfabrik, 1,7 km sw. des Dorfes, an der Strasse nach Pomy, mechanische Ziegelei an der Bahnlinie, in der Richtung gegen Yverdon; Mühlen, Sägerei. Sommeraufenthalt. Fischbrutanstalt. Pfahlbauten. Die römische Strasse von Aventicum nach Eburodunum zog sich hier vorbei. In dieser Zeit muss der Ort eine gewisse Bedeutung besessen haben, wie man aus Funden von Antiquitäten, unter anderen: Medaillen, Säulenstümpfe, Fragmente von Mosaiken etc. schliessen muss. Im Jahre 1778 wurde ein Mosaik von einiger Ausdehnung gegen Cheyres hin entdeckt; leider zerstörten es die Bewohner der Gegend, in der Meinung, es müsse ein Schatz darunter liegen; indes ist doch eine Zeichnung davon erhalten geblieben. Im Jahre 1010 gab König Rudolf III. die Hälfte von Yvonand der Kirche zu Lausanne zurück, der es infolge eines Hochverrates entzogen worden war. Ein grosser Teil des Gebietes von Yvonand war während des Mittelalters von den Herren von Grandson abhängig; später machte es einen Teil der Eroberungen aus, welche die Städte Bern und Freiburg gegenüber dem Hause Chalons machten. Bis 1798 bildete das Dorf mit einigen benachbarten andern eine Herrschaft. Die Kirche hiess St. Urs. 1009: Évonaat, 1100: Jvonant, 1453: Yvonant. Geburtsort des David Heinrich Gallandat (1732-1782), eines
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vorzüglichen Chirurgs, der sich in Holland niederliess.