L. (Palmenlilie, Mondblume, Adamsnadel), Gattung aus der Familie der Liliaceen, Bäume, Sträucher und Halbsträucher
mit lanzettlichen oder schmal länglich-lanzettlichen, starren, ausdauernden, an den Rändern oft dornig gesägten oder faserig
zerschlitzten Blättern, welche eine rundliche Krone bilden, sehr großen, hängenden, sechsblätterigen, glockenförmigen,
weißen oder grünlichweißen Blüten
in terminaler Rispe und sehr verschieden gestalteter Frucht.
Den Namen verdankt die Gattung einer Verwechselung der wichtigsten Art mit Manihot utilissima, der Kassawepflanze. Von den zahlreichen
Arten wird Yucca gloriosa L. (Prachtaloe), in den südlichen Vereinigten Staaten von Nordamerika, bis 3 m hoch, hat einen meist
ziemlich entwickelten Stamm, schmale, in eine nicht stechende Spitze auslaufende, pergamentartige Blätter
und weiße oder grünliche Blüten in sehr großer, kurzgestielter Rispe, welche im Mondlicht prachtvoll silberfarben leuchten.
Man benutzt in der Heimat die Fasern der Blätter zu Flechtwerk, Hängematten etc.; bei uns kultiviert man mehrere Formen, von
denen besonders die niedrig bleibenden, einigermaßen geschützt stehend, in Norddeutschland unter guter
Decke im Freien aushalten. Yucca filamentosa L., in den südlichen Vereinigten Staaten, mit sehr kurzem Stamm und schmalen, oft
in eine stechende Spitze auslaufenden, am gefärbten Rand faserigen Blättern und in langgestielter, ziemlich einfacher Rispe
stehenden Blüten, wird wie die vorigen verwertet und hält noch besser bei uns aus.
Zwischen beiden existieren wahrscheinlich auch Blendlinge, so daß die verschiedenen Formen, zu denen wohl auch Yucca recurva
gehört, oft schwer zu unterscheiden sind. Yucca draconis L. (Wüstenpalme), eine 3-5, selbst 12 m hohe, baumartige Pflanze mit 46 cm
langen, lineal-lanzettlichen Blättern, welche eine schöne Laubkrone bilden, wächst in großer Menge
im südlichen Nordamerika und bildet in der Mojavewüste nebst dem Kaktus fast die alleinige Vegetation. In neuester Zeit hat
man mit gutem Erfolg angefangen, das Holz der Stämme auf Papier zu verarbeiten, und seit einigen Jahren bildet das Yuccapapier
einen namhaften Ausfuhrartikel Kaliforniens.
L., Palmenlilie, Pflanzengattung aus der Familie der Liliaceen (s. d.)
mit meist baumartigem, einfachem Stamm und auf der Spitze desselben mit einer palmenartigen dichtgedrängten Krone langer lineallanzettlicher,
auch wohl grasartig schmaler, starrer und stechender (daher Bajonettbaum) Blätter, zwischen welchen sich
mächtige Rispen weißlicher oder grünlich und purpurn angelaufener Blüten erheben. Diese haben ein kronenartiges, glockiges
sechsblätteriges oder bis zur Basis sechsteiliges Perigon.
Man kennt etwa 20 Arten im tropischen Amerika oder in den südl. Landstrichen der Vereinigten Staaten. Sie gruppieren sich nach
besondern Merkmalen der Blätter, die am Rand von kleinen Sägezähnen rauh oder mit fadenförmigen Anhängseln
besetzt oder glatt sind. Zu der letzten Gruppe gehört die imposanteste aller Arten, Yucca gloriosa L., im südl. Teil Nordamerikas
zu Hause, mit einem bis 1½ m hohen Stamm, der eine Krone aus schmallanzettlichen, blaugrünen, steifen, aufrecht abstehenden,
bis 60 cm langen Blättern trägt, und vom Juli bis September mit einer pyramidalen Rispe weißer, außen
purpurn angelaufener Blumen.
Diese Art blüht, im Kübel unterhalten, in der Orangerie durchwintert und im Mai ins Freie gestellt, leicht und schön. Sie
hält im südl. Deutschland den Winter im Freien aus. Zu ihrem Gedeihen erfordert sie kompakten, nahrhaften
Boden. In den Gärten wird meistens var. recurvifolia (Yucca recurva Salisb.)
kultiviert. Yucca filamentosa L., die virginische Palmenlilie, ist ein Halbstrauch, dessen aufrechte schmale Blätter ringsum
mit starken weißlichen oder bräunlichen, oder spiralig gedrehten Fäden besetzt sind, den Resten des abgelösten Blattrandes.
Diese Art bildet einen starken Busch, aus dem sich ein 80 cm hoher Schaft mit rispigen Trauben gelblichweißer
Blumen erhebt. Auch diese Art hält in milden Gegenden Deutschlands im freien Felde aus. Von den Arten mit sägezähnigen Blättern
wird in Gewächshäusern am häufigsten Yucca aloifolia L. unterhalten. Alle Palmenlilien sind sehr dekorative Gewächse
unserer Gärten und Gewächshäuser, die sich durch Ausläufer oder Samen leicht vermehren lassen und sehr schnell zu stattlichen
Pflanzen heranwachsen. Von den genannten und andern Arten werden auch die Fasern der Blätter zu Geweben u. s. w. verarbeitet,
von Yucca brevifolia L. wird auch das Holz zu Papier verarbeitet.