1) Halbinsel im S. des austral. Kontinents, zu
Südaustralien gehörig (s. Karte:Australien),
[* 3] wird westlich vom
Spencergolf,
östlich vom St. Vincentgolf bespült; ihre südlichste
Spitze wird durch die
Investigatorstraße von der
Känguru-Insel getrennt. Die York ist etwa 200 km lang und durchschnittlich 35 km breit. Im nördl.
Teile liegen die Kupfergruben von Wallaroo und Moonta; hier ist das Land flach und mit
Busch bewachsen, während im
Süden guter
Weizenboden mit niedrigem Sumpfland und Kasuarinengebüsch abwechselt. – 2) Halbinsel im
NO. des austral.
Kontinents, im O. vom
Stillen Ocean, im W. vom
Carpentariagolf bespült (s. Karte:Australien).
Ihre nördlichste
Spitze, das
KapYork, wird durch die
Endeavourstraße von den Torresinseln und durch die
Torresstraße von Neuguinea getrennt. Trotz bedeutender
Fruchtbarkeit hat bis jetzt nur der Goldreichtum größere
Niederlassungen: Palmerville und Cooktown, gebracht.
Somerset ist mit Rücksicht auf die Wildheit der Eingeborenen größtenteils wieder verlassen worden.
oder
Yorkshire, größte
Grafschaft Englands, mit dem
Titel eines Herzogtums, grenzt an die Nordsee im O., an Durham
im N., Westmoreland und
Lancashire im W., Cheshire, Derby,
Nottingham
[* 4] und Lincoln im
S. (s. die Karten:
England und Wales) und zählt auf 15713 qkm (1891) 3208813 E., gegen 2886309 im J. 1881. Die
Grafschaft zerfällt in drei
Distrikte oder Ridings: East-, West- und
North-Riding mit 399412, 2441164, 368237 E. Die
Küste von der Teesmündung bis zum
Kap Flamborough-Head ist
¶
mehr
vorherrschend steil und klippig, südlich von der Robin-Hood-bai bis 296 m hoch; weiter südwärts bis zum Spurn-Head an der
Mündung des Humber dagegen flach. Zwischen Nordsee und Humber liegt die Halbinsel Holderneß (s. d.). Der östl. und der westl.
Teil bilden Hügellandschaften, getrennt durch die fruchtbare Thalebene von York (Plain of
York), 96 km lang und durchschnittlich 26 km breit, mit Marschland am untern Ouse und mit Torfmooren. Die östl. Hügelregion
begreift die North-York-Moors oder Östlichen Moorlands, auch Egton-Moors genannt, und die Yorkshire-Wolds, erstere im North-,
letztere im East-Riding.
Die Westlichen Moorlands oder Yorkshire-Hills gehören als nördl. Fortsetzung des Peakgebirges von
Derbyshire zur Penninischen Kette und bilden ein breites Hochland mit romantischen Thälern, hohen Spitzen (Peaks oder Fells),
teils schieferigen, teils sumpfigen Hochflächen. Die höchsten Gipfel liegen im nordwestl. Teile des West-Riding. Hier erheben
sich auf der Grenze von North- und West-Riding der Whernside 726 m, der Great-Whernside 704 m; südlicher
der Ingleborough 723 m, wegen seiner umfassenden Aussicht über beide Meere berühmt, und der Penigant 692 m. Es gehören
diese Westlichen Moorlands zur Steinkohlenbildung.
Auf ihrer Ostseite senken sich abwärts zur Ebene von York zahlreiche Felsenthäler, unter denen das Airethal berühmt
ist. Auch ist das westl. Bergland nicht so steril wie die Östlichen Moorlands.
Den Hauptreichtum bildet hier das große Steinkohlenfeld, welches sich von jenseit Leeds
[* 6] 100 km weit in einer Breite
[* 7] von 24 bis 35 km
südwärts bis Nottingham am Trent fortzieht. Außerdem zeigen sich mehrere isolierte Kohlenfelder im nördl. Teile der Grafschaft,
in Sandsteinmulden gelegen. Im ganzen wurden (1894) 15,9 Mill. t gewonnen.
Überdies ist Yorkshire eins der eisenreichsten Gebiete Englands und besitzt auch Bleiminen, Kupferadern, an der Ostküste
Alaunwerke, Kalk- und Quadersteinbrüche sowie Mühl- und Schleifsteine. Der Ackerbau wird in Holderneß und der Thalebene
von York am besten betrieben. Obst gedeiht nirgends. Die ausgedehnten Hutungen begünstigen die Zucht von
Pferden (s. Tafel : Pferderassen,
[* 8] Fig. 8), Rindern, Schafen und Schweinen. Der Wollertrag ist bedeutend,
aber nicht von feinster Qualität.
Schinken werden von ausgezeichneter Güte geliefert. Wichtig ist auch die Seefischerei. Das West-Riding ist einer der ersten
Manufakturdistrikte Englands (s. Karte: Industriegebiet Manchester-Leeds beim Artikel Manchester).
[* 9] Leeds, Bradford,
Huddersfield, Halifax
[* 10] und Wakefield sind die Hauptsitze der Woll-, Dewsbury insbesondere der Shoddymanufaktur. Sheffield
[* 11] liefert
berühmte Stahlwaren, Rotherham hat Eisenwerke. Die Baumwollspinnerei hat sich in verschiedenen Gegenden etabliert. Außerdem
werden grobe Leinwand, Seilerwaren, Zwirn, Baumwollzeuge, Teppiche, Leder, Papier, Glas,
[* 12] Chemikalien u. s. w. gefertigt. Hull
[* 13] und Goole, auch Whitby, Middlesborough und Scarborough haben ansehnlichen Handelsverkehr. Im West-Riding
haben 77 Städte über 5000,15 über 20000, 3 über 200000 E. Die Grafschaft schickt 26 Abgeordnete in das Unterhaus. -
Hauptstadt der engl. Grafschaft York, Sitz des einen der zwei Erzbischöfe, der Primas von England ist, und
unter einem Lord-Mayor stehend, County- und Parlamentsborough, hat (1891) 67004
E. Die Stadt liegt in der nach ihr benannten
Ebene an der Mündung der Foß in den Ouse, ist Knotenpunkt der North-Eastern- und der Great-Northernbahn und mit Hull auf dem
Ouse durch Dampfschiffahrt verbunden. York, ein schöner, stiller Ort, reich an Altertümern,
hat enge, aber reinliche Straßen, Mauern, deren Fundament aus den Tagen der Römer,
[* 14] deren Hauptbefestigungen aus der Regierung
Eduards I. stammen und welche 1831 erneuert wurden.
Unter den Gebäuden ist vor allen die größtenteils 1472 geweihte Kathedrale St. Peter zu erwähnen, ein Meisterwerk got. Baukunst,
[* 15] 158 m
lang, 67 m in den Kreuzflügeln, 32 m im Schiff
[* 16] breit, 28 m hoch, mit drei Türmen, von denen der Mittelturm 65 m,
die beiden 1402 vollendeten, über der glänzenden Westfaçade, 60 m hoch sind. Das Presbyterium und die Lady Chapel hinter
dem Chor wurden 1361-73 im spätgot. Stil, der übrige Chor mit Statuen engl. Könige 1373-1400 erbaut.
Die spätnormann. Krypta, der älteste Teil des Baues, stammt aus dem 12. Jahrh. Das Querschiff (erste Hälfte des 13. Jahrh.)
enthält schöne alte Fenster und Denkmäler von Erzbischöfen. Durch die Brände vom und vom hatte die
Kathedrale gelitten, doch ist sie völlig wiederhergestellt. Mit der Kathedrale durch einen Gang
[* 17] verbunden
ist das Kapitelhaus, ein regelmäßiges Achteck mit zierlichen Säulen
[* 18] ohne Mittelpfeiler und mit Glasmalereien.
AndereKirchen sind: die kath. St. Wilfriedskirche, die All Saints-, St. Mary-the-Younger- und St. Margaretskirche. Die St.
Mary Abtei (1056 gestiftet) liegt in Trümmern. Das sog. Schloß dient als
Gefängnis, Gerichtshof und County-Halle; dabei sind die Ruinen eines von Wilhelm I. auf röm.
Fundament erbauten Bollwerkes, des Cliffordturms. An dem Ouse liegen das moderne Stadthaus (Mansion House) und das Rathaus (Guildhall).
Die schönste Aussicht auf die Stadt gewährt die Lendalbrücke.
York hat zwei Lateinschulen, ein Lehrerseminar, mehrere Fachschulen, Seminar für anglikan. Geistliche,
eine philos. Gesellschaft mit Museum (röm. Altertümer) und botan. Garten,
[* 19] eine wertvolle erzbischöfl. Bibliothek, ein Theater,
[* 20] eine Musikhalle, Kunstsammlungen in der Fine Art Industrial Exhibition, Irrenhaus und eine Blindenanstalt in dem von Heinrich
VIII. erbauten Manor-Hause. Im Mittelalter war die Industrie bedeutender als jetzt. Dieselbe besteht jetzt
in Maschinen- und Kutschenbau, Eisengießerei,
[* 21] Leinweberei, Brauerei, Glasfabrikation
[* 22] u. s. w. In der Nähe der Stadt liegen
das Dorf Bishopthorpe, mit dem erzbischöfl. Palast, die höhere kath. Schule Ampleforth College und das barocke Schloß Howard
mit Kunstschätzen (s. Textfigur zum ArtikelEnglische
[* 23] Kunst).
York, das alte Eburacum, auch Eboracum, war seit Trajanus militär. Mittelpunkt der ProvinzBritannia und
wurde dann unter dem Namen Eoforwyc Hauptstadt des angelsächs. Königreichs Northumbria und Deira. Mit
dem Einfall der Dänen, welche York 867 eroberten und kurz darauf vor seinen Mauern die Angelsachsen unter Osbert und Ella schlugen,
mußte es den Ruhm, Englands erste Stadt zu sein, an London
[* 24] abtreten. Hier predigte Paulinus im 7. Jahrh.
das Christentum. Wilhelm I. eroberte es 1068 und ließ sich hier krönen; 1160 wurde hier unter Heinrich II. und 1322 unter
Eduard II. ein Parlament gehalten. Am wurde Richard III. hier gekrönt. 1644 eroberten es die
¶
StaatePennsylvanien, liegt südsüdöstlich von Harrisburg am Codorus Creek,
hat Bahnen nach fünf Richtungen, zählt (1890) 20793 E. Die Stadt liegt in ackerbauender Gegend, handelt mit Getreide,
[* 26] hat
ein schönes Gerichtshaus, Fabrikation von Cigarren, Ackerbaugeräten, Malz, Mehl,
[* 27] Streichhölzern, Nägeln,
Peitschen, Kutschen und Papier.
engl. Herzogstitel, den jüngere Söhne der engl. Könige, in der Regel die zweitgeborenen, führen. Von Eduard
III. wurde die Würde an Edmund von Langley (gest. 1402), einen seiner jüngern Söhne, verliehen, der zwei Söhne und
eine Tochter hatte. Der ältere, Eduard, Herzog von York, fiel 1415 bei Azincourt, der jüngere, Richard, Graf von Cambridge, ließ
sich in eine Verschwörung gegen Heinrich V. ein und wurde hingerichtet. Aus seiner Ehe mit Anna Mortimer, der Erbin
der Ansprüche von der Linie Clarence (s. Plantagenet), stammte ein Sohn, Richard,
Herzog von York, geb. 1416, der nach dem Tode des Herzogs von Bedford 1435 Regent von Frankreich wurde.
Schon in dieser Stellung brach ein Zwiespalt zwischen ihm und dem Haupt der Beauforts, dem Herzog von Somerset (s. d.), aus, der
schließlich zu dem großen Kronstreit zwischen den York, die eine weiße, und den Lancaster,
die eine rote Rose im Wappen
[* 28] trugen, dem sog. Rosenkrieg (s. d.), führte. Richard fiel in der Schlacht bei Wakefield (1460),
hinterließ aber aus seiner Ehe mit Cäcilie Neville eine Reihe von Kindern, darunter Eduard, der den Kampf fortführte und
als Eduard IV. (s. d.) den Thron
[* 29] bestieg;
Letzterer beseitigte die beiden von Eduard IV. (gest. 1483) aus seiner Ehe mit Elisabeth Grey hinterlassenen
Söhne, Eduard V. (s. d.) und Richard, Herzog von York, und usurpierte 1483 den Thron als Richard III. (s. d.). Ihn stürzte in der
Schlacht bei BosworthHeinrichTudor, Graf von Richmond, und eröffnete als Heinrich VII. (s. d.) die Tudordynastie.
Er heiratete Eduards IV. älteste Tochter Elisabeth. Der älteste Sohn des Herzogs von Clarence, Eduard, Graf von Warwick (s. d.),
wurde 1499 hingerichtet. Mit ihm endete der Mannsstamm der York.
Den Titel eines Herzogs von York führten die spätern Könige Heinrich VIII. und Karl I. bis zum Tode ihrer ältern Brüder,
ebenso Jakob II. bis zu seiner Thronbesteigung. Auch Jakobs II. Sohn, der Prätendent Jakob III., verlieh in der Verbannung seinem
zweiten Sohne, HeinrichBenedikt, den Herzogstitel von York. Mit ihm starben 1807 die königl. Stuarts (s. d.) aus. - Georg I. erhob 1716 seinen
Bruder Ernst August, Fürstbischof von Osnabrück,
[* 30] zum Herzog von York; dieser starb 1728, worauf Eduard August,
der BruderGeorgs III., 1760 diesen Titel erhielt, aber 1767 gleichfalls kinderlos starb.
Der nächste Herzog von York war Friedrich, zweiter Sohn Georgs III., geb. Er erhielt seine militär. Schulung
im preuß. Heer und wurde 1784 zum Herzog von York und Albany sowie zum Grafen von Ulster ernannt. 1787 trat
er ins Oberhaus und unterstützte im Regentschaftsstreit 1788
die Ansprüche seines Bruders, des Prinzen Georg von Wales (s.
Georg IV.). 1791 ging er wieder auf das Festland und schloß zu Berlin
[* 31] 29. Dez. seine Ehe mit Friederike, der
ältesten Tochter König Friedrich Wilhelms II. von Preußen.
[* 32]
In denFranzösischen Revolutionskriegen 1793 zum Befehlshaber des brit. Korps in den Niederlanden ernannt, wurde er auf dem
Marsch gegen Dünkirchen,
[* 33] 6. bis 8. Sept., bei Hondschoote von Houchard geschlagen, mußte hinter die Maas zurückgehen und
sich 1794 in Cuxhaven einschiffen. Trotzdem ernannte ihn Georg III. 1795 zum Feldmarschall und brit. Oberbefehlshaber
und vertraute ihm 1799 die Expedition nach Holland an, die mit den Niederlagen bei Bergen
[* 34] (19. Sept.), bei Alkmaar(6. Okt.) und mit der
Kapitulation von Alkmaar(18. Okt.) endete. Eine Denunziation veranlaßte eine Anklage gegen ihn
wegen Veruntreuungen in der Heeresverwaltung; zwar sprach das Unterhaus sein Nichtschuldig aus, jedoch legte der Herzog sein
Kommando nieder, erhielt es aber Mai 1811 vom Prinz-Regenten zurück. Seine Erklärung gegen die Katholikenbefreiung 1825 erregte
die öffentliche Meinung, weil er nach dem Tod von Georgs IV. Tochter Charlotte (1817) der nächste Thronerbe
war. Jedoch starb er schon ohne Kinder zu hinterlassen.
Jetziger Herzog von York ist seit 1892 der zweite Sohn des Prinzen Albert Eduard (s. d.) von Wales, Prinz GeorgFriedrichAlbert,
geb. in Marlborough-House. Er trat früh in die Marine ein, in der er bis zum Kapitän avancierte.
Seit dem Tode seines ältern Bruders, des Herzogs von Clarence (s. d.), ist er nach seinem Vater der nächstberechtigte
engl. Thronerbe. Er vermählte sich mit der Braut seines verstorbenen Bruders, Prinzessin Marie von Teck (geb.
die ihm zwei Söhne (Eduard Albert, geb. und Albert, geb. und eine Tochter (geb.
gebar.