Yak
(Jak, Grunzochs, Poephagus Wagn.), Untergattung der Wiederkäuergattung Rind [* 2] (Bos L.) mit der einzigen Art P. grunniens L. Diese erreicht 4,25 m Gesamtlänge, der Schwanz ohne Haar [* 3] 75 cm, die Höhe beträgt 1,9 m, das Gewicht bis 720 kg. Er ist stark und kräftig gebaut mit mäßig großem, sehr breitem Kopf, plumper Schnauze, breiter Muffel, kleinem Auge, [* 4] kleinem, gerundetem Ohr, [* 5] kurzer Stirn, hoch entspringenden, vom Grund an halbmondförmig nach außen, vor- und aufwärts gewendeten, mit der Spitze aber wieder ein- und rückwärts gekrümmten Hörnern, roßschweifartigem Schwanz und kurzen, dicken, starken Beinen, ist bis auf das Gesicht, [* 6] die Unterfüße und eine kleine Stelle an der Brust lang und reichlich behaart, die meist schwarzen, bisweilen auch weißen Haare [* 7] reichen an den Seiten bis auf den Boden herab. Er lebt auf den Hochebenen Mittelasiens in Höhen zwischen 4-6000 m, je nach der Beschaffenheit der Weide [* 8] in kleinern oder größern Gesellschaften, schweift weit umher, wie es der spärliche Pflanzenwuchs dieser Gegenden erheischt, bevorzugt wasserreiche Stellen und scheut mehr die Wärme [* 9] als die Kälte. Er läuft nicht sehr schnell, klettert aber vortrefflich, sein Geruch ist scharf, Gehör [* 10] und Gesicht nur mäßig ausgebildet.
Der Grundzug seines
Wesens ist große
Trägheit. In der Brunftzeit nähern sich die einsamen
Stiere den
Herden. Die
Kühe werfen
nach neun
Monaten ein
Kalb, welches in 6-8
Jahren erwachsen ist. Man jagt ihn wenig, sein
Mist dagegen wird als einziges Brennmaterial
hoch geschätzt. In allen
Ländern, wo er vorkommt, findet er sich auch als
Haustier; der zahme Yak
gleicht dem wilden, ist
aber selten rein schwarz, meist weiß gefleckt, auch ganz weiß,
braun, rot und gescheckt.
Man hat ihn mit andern
Rindern gekreuzt und mehrere
Rassen gezüchtet. Vielfach kommen halb verwilderte
Herden vor, die auch
im
Winter nicht gefüttert werden. Man benutzt den
Yak
als
Last- und Reittier, auch genießt man das sehr wohlschmeckende
Fleisch
und die
Milch, verwertet auch die
Haare und das
Fell. Der weiße
Schwanz dient als kostbarer
Schmuck der
Waffen,
[* 11] Pferde
[* 12] und
Elefanten und wird auch zu
Quasten, Fliegenwedeln etc. verarbeitet. In
Europa
[* 13] eingeführte Yaks
haben sich gut gehalten
u. fortgepflanzt.