Y
, y,
lat. Y
, y. wurde ursprünglich von den Griechen als Zeichen für u erfunden und
ging als solches in das lateinische und die neuern
Alphabete über; s. »U«. Nachdem schon in
früher Zeit das griechische
u den Lautwert ü erhalten und zugleich seine Form verändert hatte, wurde dieses neue Zeichen,
das Y
psilon, um das Jahr 100
v. Chr. gleichfalls und zwar als besonderer
Buchstabe, zur Bezeichnung des der lateinischen
Sprache
[* 2] fremden ü-Lautes in griechischen Wörtern, in das römische
Alphabet eingeführt, in dem es die vorletzte
Stelle erhielt.
Das Italienische hat kein y, im Spanischen und Französischen wird es wie i gesprochen, im Spanischen bezeichnet es auch den Konsonanten j. Im Gotischen kommt es nur in fremden Wörtern und Eigennamen vor, im Angelsächsischen und Altnordischen aber zur Bezeichnung des ü-Lautes sowohl als kurzer wie als langer Vokal. Von da hat es in die schwedische, dänische und englische Sprache Eingang gefunden. Im Englischen ist es jetzt besonders als Konsonant in häufigem Gebrauch und vertritt als solcher die Stelle des deutschen j; als Vokal wird es entweder wie i oder wie ei ausgesprochen. Im Holländischen wird es stets wie ei gesprochen, wie denn auch die neuere Orthographie ij statt y schreibt. Im Hochdeutschen wird y bereits in den ältesten Handschriften für das deutsche ¶
mehr
i gebraucht, häufiger wurde es vom 14.
Jahrh. ab, auch in den Diphthongen, ist aber in neuerer Zeit in deutschen Wörtern
als überflüssig mehr und mehr außer Kurs gekommen und findet sich außer in Fremdwörtern fast nur noch in dem Namen Bayern
[* 4] (nach der offiziellen Schreibung). In Fremdwörtern griechischer Herkunft schwankt die Aussprache des y
zwischen i und ü, z. B. in Physik, spr. phisik oder phüsik. Von den Slawen kennen das y nur die Böhmen
[* 5] und die Polen, bei
denen es sich vom i meist durch die Aussprache unterscheidet, namentlich wenn es betont ist. Es klingt dann böhmisch wie
ui, polnisch wie ei.
Als Abkürzung bezeichnet man in der Mathematik mit y eine zweite unbekannte Größe; als Zahlzeichen im Griechischen ist υ = 400 und υ, = 400,000. In der Chemie ist Y das Zeichen für Yttrium.