Xanthium
L.
(Spitzklette,
Kropfklette),
Gattung aus der
Familie der
Kompositen,
[* 2] einjährige, kahle, stachlige oder steifhaarige
Kräuter mit abwechselnden, gelappten oder eingeschnittenen Blättern und grünen, einhäusigen
Blüten, von denen die weiblichen
paarweise in einer später erhärtenden
Hülle, die männlichen in
Köpfchen zusammenstehen, welche sich in den achsel- oder
endständigen, kurzen, knäuelartigen
Ähren stets
oben befinden. Die
Frucht ist vom
Hüllkelch eingeschlossen und mit hakigen
Stacheln versehen. 4 (20)
Arten. Xanthium
strumarium L., graugrün, 15-60
cm hoch, mit dreilappigen, gezahnten
Blättern, war schon den Alten bekannt und findet sich auf der nördlichen
Halbkugel an feuchten
Orten, Wegen u. dgl. nicht
selten. In
Europa
[* 3] tritt sie überall bis 58° nördl.
Br. auf. In
Deutschland,
[* 4]
Belgien,
[* 5]
Frankreich und einigen
Kronländern
Österreichs wächst sie weitverbreitet, fast immer aber zerstreut und wenig häufig. In
Spanien,
[* 6]
Italien,
[* 7]
Griechenland
[* 8] und besonders in
Ungarn
[* 9] und dem mittlern und südlichen Rußland ist dagegen ihre Verbreitung eine allgemeine.
Auch
in
Asien,
[* 10]
Afrika
[* 11] und
Amerika
[* 12] kommt sie mehrfach vor, und für viele
Orte ließ sich mit voller Sicherheit
nachweisen, daß die
Pflanze vor kürzerer oder längerer Zeit durch spanische und ungarische
Wolle, in welcher die stachligen
Früchte leicht haften, verschleppt sei. Xanthium
spinosum L., kenntlich
an drei gabeligen
Dornen am
Grunde der
Blätter, findet sich
in ganz
Europa mit Ausnahme von
Schweden,
[* 13]
Norwegen und
Dänemark.
[* 14] Es stammt aus dem südlichen Rußland und
verbreitete sich von dort, indem die
Früchte den
Borsten der
Schweine,
[* 15] den
Mähnen der
Pferde,
[* 16] dem
Vlies der
Schafe
[* 17] etc. anhafteten,
oder indem sie mit allerlei Handelsartikeln, wie
Wolle,
Häuten,
Lohe,
Getreide
[* 18] etc., verschleppt wurden; in der
Walachei, in
Serbien,
[* 19]
Ungarn etc. ist es eine wahre Landplage geworden. Ebenso ist es nach
Algerien,
[* 20]
Chile,
[* 21] den La
Plata-Staaten,
Uruguay,
Brasilien,
[* 22]
Nordamerika,
[* 23] dem
Kap und
Australien
[* 24] verschleppt worden, bedeckt zum Teil
weite
Strecken und beeinträchtigt die Wollproduktion in hohem
Grad.