Wurzeltöter
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s. Rhizoctonia. ^[= Dec. (Wurzeltöter), Pilzgattung aus der Unterordnung der Pyrenomyceten, Schmarotzerpilze mit ...]
Wurzeltöter
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Wurzeltöter,
s. Rhizoctonia. ^[= Dec. (Wurzeltöter), Pilzgattung aus der Unterordnung der Pyrenomyceten, Schmarotzerpilze mit ...]
Dec. (Wurzeltöter), Pilzgattung aus der Unterordnung der Pyrenomyceten, Schmarotzerpilze mit stark entwickeltem, weit ausgebreitetem, violettem, faserige Häute bildendem, die Oberfläche von Wurzeln überziehendem Mycelium. Nur an der folgenden ersten Art sind bis jetzt Perithecien in Form hirsekorngroßer, dichter Wärzchen, welche erst an der abgestorbenen Wurzel [* 5] sich ausbilden, gefunden worden; danach ist die Gattung Byssothecium Fuckel für diesen Pilz [* 6] begründet worden.
Dergleichen Pilze [* 7] kommen an sehr vielen Pflanzen, besonders Kulturpflanzen, vor; aber man vermutet, daß sie alle nur eine Art ausmachen. Sie töten die Wurzeln, bez. Zwiebeln, worauf die ganze Pflanze schnell abstirbt. Es entstehen auf den Feldern große, kreisförmige Fehlstellen, welche sich immer weiter ausbreiten, indem das Mycelium innerhalb des Bodens von einem Stock zum andern wächst. Daher ist gegen die Krankheit auch nichts zu thun, als daß man hinreichend tiefe Gräben um die verwüsteten Stellen in den Äckern zieht, um das Weitergreifen des Pilzes zu verhindern, und daß man auf stark ergriffenen Feldern längere Zeit mit dem Anbau einer für den Schmarotzer als Nährpflanze geeigneten Spezies aussetzt, weil die Perithecien und mit ihnen die Keime des Pilzes erst an den vollständig in Verwesung übergegangenen Überresten der befallenen Wurzeln sich ausbilden.
Der Wurzeltöter der Luzerne (Rhizoctonia medicaginis Dec., Rhizoctonia violacea Tul., Byssothecium circinalis Fuckel) überzieht die ganzen Wurzeln der Luzerne mit einem dichten, violetten, faserigen Gewebe, [* 8] besonders in Frankreich, Elsaß-Lothringen [* 9] und den Rheingegenden, findet sich auch an den Wurzeln der Zucker- und Futterrüben (Rübentöter), des Fenchels, der Möhren, an den Knollen [* 10] der Kartoffeln, die dadurch ebenfalls in Fäulnis übergehen, desgleichen an Rotklee, Spargel, Färberröte und selbst an den Wurzeln der Orangenbäume.
Der Safrantod (Rhizoctonia crocorum Dec., Rhizoctonia violacea Tul.), auf den Knollen der Safranpflanze, anfangs weiße, dann violette, filzige Überzüge auf der Innenseite der Schalen bildend, später nach außen dringend, die Knolle umspinnend und Fadenstränge aussendend, welche stellenweise knollenartige Verdickungen (Sklerotien) bilden und durch den Boden auf benachbarte Knollen übergehen. Die Knollen werden dadurch getötet und bis auf die härtern Teile zerstört. Auf den Safranfeldern in Südfrankreich richtet die Krankheit seit Mitte des vorigen Jahrhunderts große Verheerungen an.
Rhizoctonia solani Kühn bildet in Form erst weißlicher, später dunkelbrauner, stecknadelkopfgroßer und größerer Pusteln (Sklerotien) auf der Schale der Kartoffelknollen die sogen. Pockenkrankheit der Kartoffeln, welche die Knollen zwar unansehnlich macht, aber ihre Tauglichkeit, wenigstens zum Verfüttern und zur Brennerei, nicht beeinträchtigt.