Wurzeldruck
oder Wurzelkraft, die Kraft,
[* 2] mittels deren infolge der endosmotischen Thätigkeit der das Wasser aufnehmenden
Partien der
Wurzel
[* 3] das letztere in den
Gefäßen der
Pflanze emporgedrückt wird. Der Wurzeldruck
ist jedoch viel zu gering, um die Leitung
des Wassers bis zu den
Spitzen höherer Gewächse zu erklären, er erreicht noch nicht einmal die Höhe
einer
Atmosphäre und kann deshalb nur krautartige niedere
Pflanzen genügend mit Wasser versorgen, und selbst
dies nur unter
gewissen günstigen
Bedingungen. Bei manchen
Pflanzen, besondere beim
Weinstock, macht sich der Wurzeldruck
durch das sog.
Bluten, d. h.
durch den reichlichen
Austritt von Wasser aus den Schnittstellen der Reben bemerklich. Die Menge des ausgeschiedenen
Wassers hängt wesentlich von der Bodenfeuchtigkeit und der
Temperatur ab. Auch die Gewinnung des
Birkenwassers (s. d.) beruht
auf Emporpressen von Wasser durch Wurzeldruck.