Wurmser,
Dagobert Siegmund, Graf von, österreich. Feldmarschall, geb. zu Straßburg im Elsaß, begann 1741 seine militärische Laufbahn in französischen Diensten, nahm 1742 am Einfall Belleisles in Böhmen teil und zeichnete sich
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im Siebenjährigen Krieg aus, trat aber in österreichische Dienste über und wurde 1763 zum Generalmajor, 1773 zum Chef eines Husarenregiments und einige Jahre später zum Feldmarschallleutnant ernannt. Im bayrischen Erbfolgekrieg befehligte er ein vorgeschobenes Korps, welches die Preußen bei Habelschwerdt überfiel und viele Gefangene machte. Bald nach dem Frieden wurde Wurmser kommandierender General in Galizien, 1787 General der Kavallerie. Beim Ausbruch des französischen Revolutionskriegs erhielt er im Frühjahr 1793 den Oberbefehl über das österreichische Heer am Oberrhein, focht siegreich bei Rohrbach (29. Juni), Germersheim (5. Juli) und Essingen (27. Juli) und vereitelte dadurch die Versuche der Franzosen, zum Entsatz von Mainz durchzubrechen. Er vertrieb sie hierauf aus dem Bienwald (23. Aug.) und eroberte 13. Okt., unterstützt von dem Herzog von Braunschweig, die Lauterburger und Weißenburger Linien, sah sich aber dann nach mehreren nachteiligen Gefechten genötigt, mit seinem sehr geschwächten Heer Ende Dezember über den Rhein zurückzugehen, und wurde im Januar 1794 abberufen. Im August 1795 übernahm er von neuem den Oberbefehl des Heers am Oberrhein, schlug die Franzosen 18. Okt. vor Mannheim und eroberte diese Festung 22. Nov. Ende Juni 1796 als Feldmarschall an Beaulieus Stelle mit dem Oberbefehl des Heers in Italien betraut, zwang er vom 29. Juli bis 12. Aug. die Franzosen, die Belagerung von Mantua aufzuheben, mußte sich aber nach einer Reihe unglücklicher Gefechte mit den Trümmern seines Heers in die Festung werfen (13. Sept.), welche nun aufs neue blockiert wurde. So ausgezeichnet er den Platz verteidigte, nötigten ihn doch die Unmöglichkeit eines Entsatzes, Mangel an Lebensmitteln und an Arzneien, nach einer Blockade von neun Monaten zu kapitulieren. Bonaparte bewilligte die ehrenvollsten Bedingungen. Er sollte hierauf das Generalkommando in Ungarn erhalten, starb aber noch vor Antritt dieses Postens in Wien.
Vgl. Vivenot, Thugut, Clerfayt und Wurmser (Wien 1869).