Woodburyty̆pie
(spr. wúddbörrĭ-), Photoreliefdruck, Photoglyptie, ein Druckverfahren, beruhend auf der Eigenschaft der Chromgelatine, sich nach Belichtung teilweise in warmem Wasser aufzulösen, teilweise unauflöslich zu sein, wie beim Pigmentdruck (s. Photographie) oder bei einigen heliographischen Methoden (s. Heliographie). Von einem durch Belichten einer Chromgelatineschicht unter einem photogr. Negativ und Auswaschen nach dem Erhärten erzeugten Gelatinerelief wird eine Metallform (durch Abprägen in weiche Beiplatten) hergestellt, in der die Schatten [* 2] des Bildes vertieft und die Lichter erhaben sind.
Diese Metallform wird mit flüssiger und gefärbter Gelatine aufgefüllt, das Papier darauf gelegt und
mit einer planen
Glas- und Metalltafel bedeckt und so einem leichten Druck ausgesetzt. Nach Erstarren der Gelatine kann das
Papier abgehoben werden, an welchem das Gelatinebild hängen bleibt. Bei einem vereinfachten
Verfahren, der sog.
Stannotypie,
wird unter schwächerer Pressung anstatt des Gelatinereliefs eine vertiefte Form hergestellt und mit
gefärbter Gelatine bedeckt; diese dient, mit Zinnfolie überzogen und verstählt, als Druckform. Die Woodburytypie
wurde
durch den
billigern Lichtdruck verdrängt. –
Vgl. Vidäl, Die Photoglyptie oder der Woodburydruck (Halle [* 3] 1897).