Wolfenschiessen
(Kt. Nidwalden). 525 m. Gem. und Pfarrdorf auf den beiden Ufern der Engelbergeraa, eingeschlossen in einem engen Thale zwischen den hohen Gipfeln des Arvigrates bis zum Titlis. Station der Linie Stansstad-Engelberg. Postbureau, Telegraph, Telephon. Wolfenschiessen ist die grösste Gemeinde des ganzen Kantons. Zusammen mit Büren ob dem Bach,
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Boden, Ober Rickenbach, Altzellen und Hinter der Aa: 166 Häuser, 1096 kathol. Ew.; Dorf (in letzter Zeit bedeutend gewachsen): 54 Häuser, 385 Ew. Viehzucht, Milchwirtschaft. Seit 30 Jahren bemüht man sich die Hotelindustrie zu entwickeln. Parkettfabrik. Sägerei. Seidenweberei als Hausindustrie. Käse- und Holzhandel. Die Kirche wurde 1776 erbaut und 1907 restauriert; sie enthält das Grab des Landammannes Konrad Scheuber. Neues Schulhaus. Armenhaus. Kapelle.
Alois Christen früher Hauptmann in Neapel, vermachte 20000 Franken, um Studenten der Theologie und christliche Künstler von Wolfenschiessen und von Buochs, woher seine Eltern stammten, zu unterstützen. In Altzellen wohnte ein Enkel von Niklaus von der Flüe, der Einsiedler Konrad Scheuber († 1559), 1534 Landammann, sehr geehrt wegen seiner Frömmigkeit. Zu erwähnen wäre noch Konrad Baumgarten, welcher 1307 den Vogt von Wolfenschiessen in seinem Bade erschlug. Der Ritter Melchior Lussi, Abgesandter der Katholischen Kantone zum Konzil von Trient, baute das «Höchhus» in Wolfenschiessen. Auf einem Hügel in der Nähe des Dorfes erhebt sich das Schloss des Ministerialengeschlechten derer von Wolfenschiessen; mehrere finden wir unter den ersten Landammännern von Nidwalden. Die Familie erlosch 1386. Urkundliche Namensformen: 1178 Wolvinseizin, 1180 Wolvinscission.