Wodan
(Wuotan, Gwodan
), der
Sturm- und Gewittergott der alten
Deutschen, dem nordischen
Odin (s. d.)
entsprechend, lebt in den verschiedensten Teilen
Deutschlands
[* 2] noch in
Sage und
Gebrauch, wenngleich unverstanden, fort. Namentlich
tritt er noch geradezu mit dem
Namen Wode in
Mecklenburg
[* 3] und den angrenzenden
Landschaften auf, und zwar in den
Sagen meist hoch
zu
Roß (auf dem Donnerroß, dem nordischen Sleipnir) als
Sturm- und Gewittergott, in den
Gebräuchen als
Erntegott (auch hier wird sein
»Pferd«
[* 4] noch erwähnt, indem man ihm »für sein
Pferd« einen
Büschel
Roggen stehen läßt, s.
Ernte,
[* 5] S. 810) und als Gott, der zur Zeit der Wintersonnenwende oder den
Zwölften (s. d.) verehrt wurde. In andern Teilen
Deutschlands haben sich die betreffenden
Sagen zum Teil an alten Beinamen des
Gottes erhalten oder sind
im
Lauf der Zeit auf historische
Personen
übertragen worden (vgl.
Hackelberg). In süddeutschen
Sagen erscheint Wodan
noch öfter
(gleichfalls wie
Odin) mit dem »bergenden« Schlapphut oder
Mantel, ursprünglich der hüllenden
Wolke (s.
Tarnkappe).