Wittenbach
(Kt. Bern, Amtsbez. Signau, Gem. Lauperswil).
684 m. Weiler am Eingang des Wittenbachgrabens;
2 km s. der Station Zollbrück der Linie Burgdorf-Langnau. 9 Häuser, 48 reform. Ew. Kirchgemeinde Lauperswil.
Ackerbau. Käserei.
WITTENBACH
3 Seiten, 663 Wörter, 4'709 Zeichen
Im Geographisches Lexikon der SCHWEIZ, 1902
Wittenbach
(Kt. Bern, Amtsbez. Signau, Gem. Lauperswil).
684 m. Weiler am Eingang des Wittenbachgrabens;
2 km s. der Station Zollbrück der Linie Burgdorf-Langnau. 9 Häuser, 48 reform. Ew. Kirchgemeinde Lauperswil.
Ackerbau. Käserei.
Wittenbach
(Kt. Bern, Amtsbez. Trachselwald, Gem. Sumiswald).
1110-790 m. Bach, linker Zufluss der Grünen.
Entspringt in der Region des Napfes auf dem N.-Hang der Vorderarnialp;
er bewässert auf einer Länge von 3,3 km das enge und bewaldete Thälchen des Wittenbachgrabens und vereinigt sich mit der Grünen bei Hünigershaus.
Wittenbach
(Kt. Freiburg, Bez. Sense, Gem. Düdingen).
582 m. 2 Häuser am Ufer der Saane;
2 km w. der Station Düdingen der Linie Freiburg-Bern. 25 kathol. Ew. Kirchgemeinde Düdingen.
Kapelle aus dem 17. Jahrhundert.
In den steilen Uferwänden der Saane ist die Ermitage de la Madeleine eingegraben welche aus malerischen Grotten besteht, welche weite Säle, Kapellen, Sakristeien und einen 20 m hohen kaminartigen Glockenturm darstellen. Im Kiemiwald hat man interessante Objekte römischen Ursprungs gefunden.
Wittenbach
(Kt. St. Gallen,
Bez. Tablat).
617 m. Gem. und Pfarrdorf 5 km n. von St. Gallen;
1 km ö. der
Sitter, auf der Strasse von
Amriswil nach
Kronbühl;
3,8 km nw. der Station
St. Fiden der Linie St. Gallen-Rorschach; 800 m w. der Station Wittenbach
(Oedendorf)
der
Bodensee-Toggenburgbahn.
Postablage, Telephon; Postwagen St.
Gallen-Waldkirch und St. Gallen-Lömmiswil. Die Gemeinde hat
eine Oberfläche von 1245 ha und besteht ausser dem Dorf Wittenbach
aus folgenden
Dörfern und Weilern:
Armenhub, Bergholz,
Bruggbach,
Büttingen,
Dottenwil,
Dürrenmühle, Eigen,
Erlacker,
Erlenholz,
Freiwilen,
Gommenswil,
Hinterberg,
Hofen,
Hüsli,
Hürliberg,
Kapf,
Kronbühl,
Lachen,
Ladhub,
Linden, Oberlören, Oedenhof,
Schönenhofen,
Sittenhub,
Studerswilen,
Tobel,
Unterlören,
Wannenstädeli,
Wiesen,
Wilen und
Ziel.
Zusammen: 245 Häuser, 1894 Ew. von welchen dreiviertel kathol.;
Dorf: 27 Häuser, 175 Ew. Seit der Volkszählung von 1900 hat sich die Bevölkerung stark vermehrt.
Die Bewohner befassen sich mit Ackerbau,
Wiesen und Obstbau, sowie
auch mit Maschinenstickerei. Ziegelei, Möbel- und Parkettfabrikation, 2 Käsereien, eine sehr bedeutende Obstverwertungsanstalt
(Most, getrocknete Früchte, Konserven etc.), 2 Elektrizitätswerke an der
Steinach und der
Sitter. Die
Bodensee-Toggenburgbahn
durchquert die Gemeinde. Das Dorf Wittenbach
liegt in malerischer Lage auf dem St. Ulrichhügel; es besitzt
eine schöne Kirche und drei
Schulen.
Das alte Herrenhaus der einstigen Freien von Widdenbach, der Herren von Moos ist sehr bemerkenswert, es erhebt sich auf dem höchsten Punkte des Hügels auf der Egg (622 m.). Im nördlichen Teil der Gemeinde, auf einem Hügel mit schöner Aussicht findet sich das alte Doppel Schloss Dottenwil, heute in ein Hospiz der Gemeinde für Arme umgewandelt. Das prächtige Bauerngut Kappel bei Kronbühl hat in neuerer Zeit die Ortsgemeinde St. Gallen gekauft und dort ein sehr ansehnliches Armenhaus für Männer mit einer landwirtschaftlichen Musteranstalt gebaut.
Die Existenz der Ritter Eglof und Heinrich beweist, dass 1309 Wittenbach
ein Amtssitz war. Die Gerichtsbarkeit
wurde 1331 durch Kaiser Ludwig dem Ritter
Ulrich von Königseck verpfändet, von diesem 1344 Albert von
Werdenberg überlassen
und später vom Stift St. Gallen
angekauft. Die Familie von
Widenbach, ursprünglich von
Moos genannt, welche das
Schloss auf dem St. Ulrichhügel
besass, scheint 1474 erloschen zu sein. Hans von Wittenbach
war 1454 Bürgermeister von St. Gallen.
Das bis dahin
nach St. Gallen
kirchgenössige Wittenbach
erhielt 1652 eine Kirche.
Noch heute gehören die Reformierten von Wittenbach
zur Kirchgemeinde
Linsenbühl in St. Gallen.
An hervorragenden Persönlichkeiten sind
zu nennen: aus dem Geschlechte der
Gerster der sogenannte «rote
Gerster», Anführer der nach erweiterten
Volksrechten strebenden Bürger. Eine andre angesehene Familie waren die Pfister, welchen man die Stiftung für strebsame
Jünglinge verdankt und der auch der Dekan J. Pfister († 1762) entstammt. Aus neuerer Zeit sind zu nennen der Landammann
Mathias
Hungerbühler († 1884) und der
¶
Nationalrat Oberst Ulrich Hafner († 1891). Verschanzungsmauern (Letzi) am Steig und in Kronbühl. Am geschah beim Bruggwald Tunnelbau der Bodensee-Toggenburgbahn das grässliche Unglück, dass ein Theil des Tunnels bei Oedenhof einstürzte und 9 Arbeiter begrub.
Im Geographisches Lexikon der SCHWEIZ, 1902
Wittenbach
(Kt. St. Gallen, Bez. Tablat). Der schöne Besitz Kappel bei Kronbühl ist letzthin von der Gemeinde St. Gallen gekauft worden, welche dort ein Armenhaus für Männer mit landwirtschaftlichem Musterbetrieb gegründet hat.