Wititobel
(Kt. Graubünden, Bez. Plessur). 2280-1440 m. Schlucht auf dem O.-Hang des Faulenberges (2578 m) in der Stätzerhornkette. Seine Wildwasser bilden mit dem n. Nachbar aus dem Sargitschtobel die Rabiusa. Sie verästelt sich auf den erodierten und verwitterten Gehängen des Faulenberges in zahlreichen Furchen. Nach Gewittern schwillt der Bergbach mächtig an, und seine wilden, schlammigen Wasser verursachen häufig, trotz aller bis jetzt ausgeführten Schutzarbeiten, grosse Verwüstungen im unteren Teile des Thales.
Noch 1904 hat er die Strasse und die Brücke von Churwalden weggerissen. Von der Vereinigung der verschiedenen Quelläste des Wititobel bis zur Vereinigung mit dem Sargitschtobel besitzt er eine Länge von 1,5 km und 2,5 km von da bis zur Brücke über die Rabiusa bei Witi in der Nähe von Churwalden; in diesem letzteren Teil beträgt sein Gefälle 29%. Der alte Schuttkegel des Wititobels erstreckt sich vom heutigen Bergbach sö. bis 1 km oberhalb Churwalden; er ist von fruchtbaren Wiesen bedeckt. Bis da, wo es sich in Rinnen verzweigt, ist das Tobel bewaldet. Der Schnee der Lawinen erhält sich mit Schutt vermengt an den geschütztesten Orten oft den ganzen Sommer über, so dass die Gefahr von Muhrgängen in beunruhigender Weise vermehrt wird. Das Wititobel ist in tonige oder tonig-kalkige Bündnerschiefer eingeschnitten, die dem Flysch anzugehören scheinen.